Stadt-Umland-Wettbewerb: Schon jetzt ein Gewinn für die Region

Die Region im Berliner Südwesten rückt ein gutes Stück zusammen: Für den von der Landesregierung in diesem Jahr initiierten Stadt-Umland-Wettbewerb haben Werder (Havel), Trebbin und Beelitz sowie die Gemeinden Schwielowsee, Michendorf, Groß Kreutz, Kloster Lehnin, Seddiner See und der Naturpark Nuthe-Nieplitz einen gemeinsamen Beitrag erarbeitet. Darin geht es vor allem um die Entwicklung der touristischen Infrastruktur, aber auch um die Vernetzung im Bereich Verkehr und Versorgung. Die Summe der insgesamt 40 Einzelprojekte beläuft sich auf ein Investitionsvolumen von rund 30 Millionen Euro. Ein Großteil davon soll aus EU-Mitteln gefördert werden. Die Bewerbungsunterlagen werden morgen fristgemäß beim Land abgegeben.

 

Finanziert werden sollen unter anderem Lückenschlüsse im regionalen Radwegenetz: Seddiner See strebt zum Beispiel die Anbindung an den Europaradweg R1 über Neuseddin nach Ferch an. „Wir wünschen uns diese Verbindung schon seit Jahren“, erläutert Bürgermeister Axel Zinke. Ab Ferch / Lienewitz soll die Strecke dann auf Schwielowseer Gemarkung fortgeführt werden. „Durch unseren gemeinsamen Wettbewerbsbeitrag haben wir die einmalige Chance, unsere Region gerade im Bereich des Radwegeausbaus besser zu verknüpfen“, sagt Schwielowsees Bürgermeisterin Kerstin Hoppe (CDU).

 

Auf Michendorfer Gebiet gibt es noch zwischen Fresdorf und Stücken sowie auf dem Beelitzer Gebiet zwischen Zauchwitz und Rieben Abschnitte, auf denen Radler auf die Straße ausweichen müssen. Michendorfs Bürgermeister Reinhard Mirbach (CDU): „Die Strecke entlang der L73 ist eine wichtige Route aus Richtung Potsdam durch den Naturpark Nuthe Nieplitz bis zur Fläming Skate.“ Im westlichen Bereich der Spargelstadt ist der seit Langem geforderte Radweg von Fichtenwalde nach Busendorf eigeplant – mit einer Verlängerung in die Nachbarkommunen: nach Emstal in westliche sowie nach Glindow in nördliche Richtung. Die Gemeinde Kloster Lehnin will darüber hinaus einen Anschluss über Groß Kreutz zum Havelradweg erreichen.

 

„Wir erwarten aus der Bewerbung viele positive Impulse für die Entwicklung unserer und der Nachbargemeinden“, erklärt Kloster Lehnins Bürgermeister Bernd Kreykenbohm (parteilos). Er sehe die große Chance, „durch die einzelnen Projekte eine übergreifende Vernetzung der Kooperationspartner untereinander zu initiieren.“ Letztendlich könne jeder ausgewogen von den Stärken des anderen profitieren.

 

Die Einzelprojekte gehen zum Teil weit über den Ausbau des Radwegenetzes hinaus: In Kloster Lehnin wie auch in Beelitz soll die Entwicklung von Gesundheitszentren vorangetrieben werden. So könnte unter anderem das voll vermietete Ärztehaus in der Spargelstadt saniert werden. Andere Projekte drehen sich um den öffentlichen Nahverkehr, zum Beispiel eine Busverbindung zwischen Trebbin und Beelitz mit Anbindung des Naturparkzentrums in Glau. Und es gibt Vorhaben, die sich gezielt an Besucher richten – zum Beispiel ein Genussführer für die gesamte Region oder die „Spargelstraße“ als touristisches Leitsystem zwischen Kloster Lehnin, Beelitz und Trebbin.

 

Für einen Teil der Einzelvorhaben wurden von den Kommunen zwar auch schon Anträge für andere Fördertöpfe gestellt, allerdings sei dies kein Hindernis für eine Vorlage im Stadt-Umland-Wettbewerb, wie der Beelitzer Bürgermeister Bernhard Knuth kürzlich im Hauptausschuss seiner Stadt erklärte. Die Fraktionen befürworteten den Beitrag einstimmig - wie auch schon die Beschlussgremien in vier weiteren Teilnehmerkommunen.

 

Die Spargelstadt, welche die Federführung übernommen hat, wollte ursprünglich noch mehr Gemeinden bis in den Hohen Fläming im Boot haben: Im Sommer hatte Knuth Amtskollegen in über einem Dutzend Nachbarkommunen sowie die Verantwortlichen der beiden Naturparks im Landkreis besucht und Kooperationspunkte erörtert. Auch er sieht „eine neue Qualität der Zusammenarbeit“ der Städte und Gemeinden – über einzelne Themen und über die Kreisgrenzen hinaus. „Und auch wenn sich einzelne Kommunen aufgrund der Wettbewerbskriterien am Ende doch nicht bei uns beteiligen können, war auch dort die Resonanz sehr positiv und aufgeschlossen.“

 

Mit dem Wettbewerbsbeitrag will Beelitz auch im Zuge der Bewerbung um die nächste Landesgartenschau punkten: Eine Teilnahme war ausdrücklich gewünscht worden, nicht zuletzt um die Bewerber für die entsprechenden EU-Zuschüsse zu qualifizieren. Dementsprechend finden sich auch viele der geplanten Landesgartenschau-Investitionen in dem Papier. „Wir sind aber noch weiter gegangen und haben gemeinsam Eckpunkte für die künftige Entwicklung unserer Region abgesteckt.“ Man werde sich nicht nur jetzt, sondern auch während der Landesgartenschau gemeinsam präsentieren. „Und wir werden den guten Draht zueinander halten“, so der Beelitzer Bürgermeister.

 

Die Beelitzer Etappe des Europaradweges R1 konnte 2014 dank der Unterstützung des Landkreises Potsdam-Mittelmark erneuert werden. Jetzt soll die Anbindung in die Beelitzer Nachbargemeinden ermöglicht werden.
Die Beelitzer Etappe des Europaradweges R1 konnte 2014 dank der Unterstützung des Landkreises Potsdam-Mittelmark erneuert werden. Jetzt soll die Anbindung in die Beelitzer Nachbargemeinden ermöglicht werden.


Beelitzer verschönern ihren Park

Für den Park am Wasserturm sind sie in die Knie gegangen – und haben gebuddelt, geharkt und gepflanzt. Beelitzer Bürger haben am Samstagvormittag ehrenamtlich den Treppenaufgang zum Beelitzer Wahrzeichen mit Stauden und Blumenzwiebeln für das kommende Frühjahr fit gemacht. Wenn ab März die Temperaturen wieder steigen, wird der erst kürzlich rekonstruierte Parkbereich mit Treppe, Rondell und der neuen Apoll-Skulptur in der Mitte nach Jahrzehnten erstmals wieder erblühen.

 

Zu der Aktion aufgerufen hatte Bürgermeister Bernhard Knuth, der auf diesem Wege die einst enge Bindung der Beelitzer an den Park wiedererwecken möchte. „Mit der Rekonstruktion der Treppenanlage haben wir einen wichtigen Schritt getan, der viele Menschen in unserer Stadt erfreut hat“, so der Bürgermeister. Die Mittel für dieses Projekt kamen vom Land als Ausgleichsmaßnahme für den vor acht Jahren gebauten Verkehrskreisel an der Clara-Zetkin-Straße „Jetzt haben viele die Gelegenheit genutzt, mit einer Spende oder mit ihrem Arbeitseinsatz selbst Spuren im Park zu hinterlassen, worüber ich mich sehr freue“, so Knuth weiter.

 

Vor allem ältere Beelitzer, die zum Teil schon woanders leben, hatten im Vorfeld Geld gespendet, damit die Stadt Pflanzen in ihrem Namen kauft. Andere hatten Stauden aus dem eigenen Garten im städtischen Bauhof abgegeben. Sie alle werden künftig auf Namensschildern an den Pflanzen gewürdigt.

 

Anneliese Siebach und Enkel Hannes waren indes am Samstag persönlich vorbei gekommen, haben den „Flaschenputzer“ aus ihrem Garten eigenhändig am Fuße des Wasserturms eingepflanzt und auch darüber hinaus mit angepackt. „Wir freuen uns auch, wenn der Park hier wieder verschönert wird“, sagte Frau Siebach, die im Beelitzer Ortsteil Buchholz einen Campingplatz betreibt. „So haben wir wieder ein neues Ausflugsziel, das wir unseren Besuchern empfehlen können.“

 

Neben den Siebachs waren auch Bürger aus anderen Ortsteilen dabei – ebenso wie Mitarbeiter des Bauhofes und Mitglieder des Gewerbevereins, der die Aktion mitinitiiert hatte. „Wir wollen einerseits den Park verschönen, andererseits aber auch zeigen, dass wir das Zeug für die Landesgartenschau 2019 haben“, so Vorsitzender Norbert Wuck. Die Spargelstadt hat sich um das Großereignis beworben, der Park am Wasserturm spielt als Nebenkulisse auch im Laga-Konzept eine Rolle. Besucher, die per Zug anreisen und im bis dahin sanierten Beelitzer Stadtbahnhof aussteigen, blicken sofort auf den Wasserturm. Dort können sie ihre Tour durch Beelitz beginnen – und gelangen dann durch die Innenstadt auf das Hauptgelände an der Nieplitz.


Nicht zuletzt deshalb ist am Samstag auch mit der Bepflanzung der Clara-Zetkin-Straße begonnen worden. Entlang der Beelitzer Hauptmagistrale werden bis vor das Tor zur Altstadt in den nächsten Tagen noch weitere Blumenzwiebeln gesteckt – sodass bereits im kommenden Frühjahr ein wenig Landesgartenschau-Atmosphäre durch Beelitz weht.


Die fachliche Leitung am Samstag hatte übrigens ein echter Profi übernommen: Krystof Stepien, von Hause aus Landschaftsplaner, lebt erst seit einigen Wochen in der Stadt. Der gebürtige Pole ist im August aus Berlin an die Nieplitz gezogen und hatte per Zufall von der Aktion erfahren, „es hatte einfach gepasst, da bin ich heute vorbeigekommen“, sagte er. Beelitz zum Blühen bringen – der Gedanke steckt offenbar an.

Knapp zwei Dutzend Beelitzer waren dem Aufruf von Bürgermeister Knuth am Samstag gefolgt. Viele weitere hatten im Vorfeld Pflanzen oder Geld gespendet.
Knapp zwei Dutzend Beelitzer waren dem Aufruf von Bürgermeister Knuth am Samstag gefolgt. Viele weitere hatten im Vorfeld Pflanzen oder Geld gespendet.


Pflanzaktion: Beelitz schafft Gartenschau-Atmosphäre

Am kommenden Samstag trifft Beelitz die ersten Vorbereitungen für das nächste Frühjahr: Mit einem Arbeitseinsatz wollen Stadt und Gewerbeverein den Park am Wasserturm und die Clara-Zetkin-Straße bepflanzen und so das Stadtbild verschönern. Die Bürger und Vereine sind eingeladen, sich an dieser Aktion zu beteiligen und so zu einem noch bunter blühenden Beelitz in der kommenden Saison beizutragen. Beginn ist um 9.30 Uhr, Treffpunkt ist der Aufgang zum Wasserturm in der Karl-Liebknecht-Straße.

 

Während entlang der Zetkin-Straße Blumenzwiebeln gesteckt werden, sollen im Park entlang des vor kurzem rekonstruierten Treppenaufgangs Stauden gepflanzt werden. Ein großer Teil der Pflanzen stammt aus Spenden von Beelitzer Bürgern und Freunden der Stadt. Die einen hatten Geld gespendet, die anderen Stauden aus ihrem Garten. „Die Resonanz auf unseren Aufruf vor einigen Monaten war groß und hat gezeigt, wie sehr sich die Bürger mit dem Park verbunden fühlen“, so Bürgermeister Bernhard Knuth.

 

Der 1928 angelegte Park am Wasserturm hat in den vergangenen Monaten ein großes Stück seines alten Glanzes zurückerhalten: Als Ausgleichsmaßnahme für den Bau des Kreisverkehres an der Kreuzung B 246 / L 88 vor acht Jahren wurde die historische Treppenanlage rekonstruiert und begrünt. Der Park wurde in diesem Bereich von Wildwuchs befreit. Mit der nachts angestrahlten Apoll-Skulptur hat die Stadt im September das i-Tüpfelchen auf dieses Projekt gesetzt. Das Original ist in den 1960er Jahren verloren gegangen.

 

Mit der Pflanzaktion, zu der alle herzlich eingeladen sind, soll auch schon ein wenig Landesgartenschau-Atmosphäre in Beelitz geschaffen werden: Die Stadt hat sich um die Ausrichtung des Großereignisses in vier Jahren beworben, die Entscheidung wird im Januar bekannt gegeben. Im Beelitzer Laga-Konzept gilt der Park als Entree in die Stadt: Besucher, die per Zug anreisen, können vom benachbarten Bahnhof aus direkt in den Park spazieren – und gelangen von dort aus weiter durch die Innenstadt zum Nieplitzpark.

Der Aufgang zum Wasserturm soll mit Stauden bepflanzt werden, die zum Teil aus Spenden der Beelitzer und Freunde der Stadt gegeben wurden.
Der Aufgang zum Wasserturm soll mit Stauden bepflanzt werden, die zum Teil aus Spenden der Beelitzer und Freunde der Stadt gegeben wurden.


Der "Gott des Lichts" ist zurück

Er hat eine weite Reise hinter sich: Über 1200 Kilometer, von der Toskana bis nach Beelitz. Jetzt hat der Antiken-Gott Apoll wieder seinen Platz am Fuße des Wasserturms eingenommen – und rundet damit die kürzlich erfolgte Rekonstruktion der historischen Treppenanlage von der Karl-Liebknecht-Straße hinauf zum Beelitzer Wahrzeichen ab. „Die Statue ist das i-Tüpfelchen für den gesamten Park, der mittlerweile von immer mehr Beelitzern neu entdeckt wird“, erklärt Bürgermeister Bernhard Knuth.


Vor einem Jahr hatten die Arbeiten zur Wiederherstellung der damals kaum noch erkennbaren Treppenanlage begonnen. Im Zuge der Bauarbeiten, die bis zum Frühsommer liefen, wurde nicht nur die Treppe erneuert, sondern auch das Rondell auf halber Höhe mit Bepflanzung und Terrassen, die von italienischem Tuffstein flankiert werden. Bei dem Projekt handelt es sich um eine Ausgleichsmaßnahme für den vor sieben Jahren gebauten Kreisverkehr im Bereich L88 / B 246, für die Kosten ist das Land aufgekommen.


Die ursprüngliche Skulptur, die zur Entstehungszeit des Parks 1928 aufgestellt worden war, ist verschollen – ebenso wie Informationen über den Künstler. Der Apoll, der in der Mythologie als Gott des Lichts, des Frühlings, der Reinheit und der Künste gilt, hat noch bis in die 1960er Jahre an seinem Platz gestanden, möglicherweise ist er im Zuge der Bebauung früherer Parkteile mit Wohnhäusern verschwunden.


Das einzige, was noch an die Skulptur erinnert hatte, waren historische Fotos. Anhand derer musste zunächst ermittelt werden, wer überhaupt darstellt wird. „Gemeinsam mit den Staatlichen Museen Berlin konnten wir klären, dass es sich um Apoll handelt“, sagt Sabine Hummel, die das Projekt in der Beelitzer Bauverwaltung koordiniert hat.

 

Mehr als die Fotos hatte man auch der Firma „Garden Forest“ nicht zur Verfügung stellen können. Über mehrere Monate wurden Entwürfe hin und hergeschickt, korrigiert und angepasst. Auf das Unternehmen im norditalienischen Pieve a Nievole war Bürgermeister Knuth im Rahmen seines jüngsten Urlaubs gestoßen. Sofort hatte er bei einem Besuch die Chance erkannt, hier die Beelitzer Statue nachmodellieren zu lassen und sich aus dem Rathaus die Bilder schicken lassen. Hergestellt wurde der Apoll aus italienischem Sandstein. Die Skulptur ist über 800 Kilogramm schwer und musste mit Spezialtechnik aufgestellt werden.

 

„Ich bin glücklich darüber, dass die Stadt mit Aufgang zum Wasserturm einen so prägenden Bereich wieder zurückerlangt hat“, sagt der Bürgermeister. Viele Beelitzer hätten noch den einstigen Zustand vor Augen, die Erinnerung vieler Menschen an ihre Kindheit und Jugendzeit würde daran hängen. Bereits während der Apoll aufgestellt wurde, machten Spaziergänger und Anwohner über seine Rückkehr deutlich. Seitdem sieht man immer wieder Menschen anhalten und das Kunstwerk bestaunen, bevor sie hoch zum Wasserturm flanieren.

Der "neue" Apollo am Aufgang zum Wasserturm. Das Original ist in den 1960ern verloren gegangen.
Der "neue" Apollo am Aufgang zum Wasserturm. Das Original ist in den 1960ern verloren gegangen.


Laga-Jury startet Rundreise in Beelitz

Mit der Gondel übers Wasser, einen kühlen Schluck Kürbissekt im Nieplitzpark und dann ein Abstecher raus auf die Bullenwiese und rein in die Natur: Es war ein kleiner Vorgeschmack auf die Landesgartenschau 2019 – sollte Beelitz den Zuschlag erhalten. Heute hat die Bewertungskommission für die Ausrichtung der Landesgartenschau 2019 ihre Rundreise in die drei Bewerberstädte gestartet. Der Anfang wurde in Beelitz gemacht – und hier wurden zahlreiche Attraktionen unmittelbar greifbar.

 

Die rund neunköpfige Jury sollte einen kleinen Eindruck davon bekommen, was in vier Jahren in Beelitz möglich ist, erläuterte Bürgermeister Bernhard Knuth. Bereits im Vorfeld wurde der Besuch vonseiten der Stadt detailliert geplant, wurden Schautafeln an den einzelnen Laga-Standorten aufgestellt und Unterstützer mit ins Boot geholt. Und so gab es zwischendrin immer wieder kleine „Bonbons“ - wie zum Beispiel ein Empfangskonzert des Frauenchores am Startpunkt oder einen Besuch des „Alten Fritzen“, der von der Klaistower Reitlehrerin Marion Jende dargestellt wurde. Die Freiwillige Feuerwehr simulierte eine Fontäne am Standort des künftigen Mühlenteiches und auf dem Weg durch die Posthalterei in die Innenstadt grüßte der stilecht uniformierte Museumsleiter Manfred Fließ.

 

Die Route führte vom künftigen Hauptparkplatz östlich der Altstadt per Kahn die Nieplitz entlang bis hin zur Festwiese. Hier wartete eine kleine Stärkung unter einem schattigen Pavillon und zahlreiche Erläuterungen des Laga-Konzeptes durch die Mitglieder des Beelitzer Strategieteams. Danach ging es weiter zum künftigen Mühlenteich und zum ehemaligen Klärwerk, das zur Gartenschau ein Veranstaltungszentrum werden soll. Zum Schluss führte der Bürgermeister die Jury in die historische Altstadt, wo der Spargelhof Klaistow und die Jakobshöfe regionale Produkte präsentierten. Der Regionalmarkt rund um die Kirche ist ein Bestandteil des Laga-Konzeptes.

 

Unterwegs schaute die Bewertungskommission genau hin, hakte bei einzelnen Punkten immer wieder nach. „Wir konnten unseren Eindruck, den wir aus der Bewerbung gewonnen haben, heute vertiefen“, sagte der Vorsitzende der Kommission Dr. Harald Hoppe. Eine Einschätzung darüber, wie Beelitz bei den Bewertern angekommen ist, gab es freilich nicht. Allerdings wurde angekündigt, dass es noch im Oktober eine Abstimmungsrunde geben wird, in der ein Vorschlag für die Landesregierung erarbeitet wird. Über den endgültigen Zuschlag wird dann das Kabinett befinden und die Entscheidung auf der Grünen Woche im Januar verkünden. Neben Beelitz bewerben sich auch die Städte Wittstock und Spremberg um die Ausrichtung der Landesgartenschau.



Anonyme Grüße vom Mitbewerber

Im Wettbewerb um die Landesgartenschau 2019 wird jetzt auch zu unkonventionellen Mitteln gegriffen: Unbekannte hatten offenbar gestern oder in der vergangenen Nacht auf einem der Beelitzer Ortseingangsschilder einen Werbeaufkleber aus Wittstock hinterlassen. „Laga 2019. Wittstock / Dosse – Wo sonst?“ ist darauf zu lesen. Die Stadt im Nordwesten des Landes gehört neben Beelitz und Spremberg zu den Bewerbern um die Ausrichtung der nächsten Laga. Ein „Bekennerschreiben“ liegt dem Rathaus noch nicht vor.

 

„Die Unterstützer der Stadt Wittstock haben offenbar keine besseren Ideen, um ihren Favoriten in ein gutes Licht zu rücken“, sagt Bürgermeister Bernhard Knuth, „und das ist auch ein Stück weit beruhigend.“ Der anonyme Gruß vom Konkurrenten zeige, „dass wir mit unseren bisherigen Aktionen und unserer gelungenen Bewerbung bei bestimmten Menschen einen Nerv getroffen haben“.  Das wiederum bedeute: Auch auf Seiten der Mitbewerber werde genau verfolgt, welche Anstrengungen die Spargelstadt im unternimmt.  Der Aufkleber ist durch Mitarbeiter des Ordnungsamtes entfernt worden. Nicht zuletzt weil das Bekleben von Verkehrszeichen eine Ordnungswidrigkeit darstellt. 

 

„Ich hoffe deshalb, dass unsere Bürger und Unterstützer die Beelitzer Laga-Sticker nicht in Wittstock oder Spremberg auf Schilder oder Wände kleben, sondern statt dessen damit auf ihren eigenen Fahrzeugen werben. Das ist viel wirkungs- und auch niveauvoller“, erklärt der Bürgermeister.

Der Wettbewerb um die Landesgartenschau hinterlässt Spuren.
Der Wettbewerb um die Landesgartenschau hinterlässt Spuren.


Eines der schönsten Gesichter Brandenburgs

Die Gewerbetreibenden sind dabei, die Spargelbauern auch - und viele Vereine und Bürger aus Beelitz und Umgebung. Jetzt hat sich auch Außenminister Frank-Walter Steinmeier (SPD) für eine Landesgartenschau (Laga) in Beelitz ausgesprochen. „Die Stadt blüht auf und gedeiht wie keine zweite in der Mittelmark“, schreibt Steinmeier in einem Brief an das Beelitzer Rathaus.  „Die Entscheidung, sich für die Landesgartenschau zu bewerben und diese ausrichten zu wollen, ist daher nur konsequent und richtig.“

 

Heute haben Bürgermeister Bernhard Knuth und der Vorsitzende des Gewerbevereins Beelitz, Norbert Wuck, die Bewerbung um die Laga 2019 persönlich beim Agrarministerium in Potsdam abgegeben. „Ich bin sehr stolz auf diese Bewerbung: Sowohl von der Gestaltung als auch vom Inhalt her zeigen wir damit, dass wir das Zeug und die richtigen Ideen haben, um die nächste Landesgartenschau ein Erfolg werden zu lassen“, so der Bürgermeister. Und Gewerbevereinsvorsitzender Wuck erklärte: „Die Stadt steht hinter diesem Projekt: Die Wirtschaft, die Vereine und die Bürger, das wird in dem Papier deutlich. Und wenn wir alle an einem Strang ziehen, kann die Gartenschau nur ein voller Erfolg werden.“ Der Gewerbeverein ist einer der wichtigsten Partner im Zuge der Bewerbung.

 

Am vergangenen Donnerstag hatten die Stadtverordneten das 140-seitige Dossier mit überwältigender Mehrheit beschlossen. Leitmotiv der Laga ist ein „Gartenfest für alle Sinne“, zu dem die Stadt und die gesamte Region in vier Jahren nach Beelitz einladen wollen. Dafür wird unter anderem das Mühlenfließ direkt an der Altstadt wieder angelegt. Zusammen mit der Nieplitz umrahmt es das Hauptgelände, das als Brücke hin zur Landschaft wirkt. Der „Park am Mühlenfließ“ wird neben einer wechselnden Bepflanzung, einem Weiher, Brücken und Pavillons auch durch Themengärten aufwarten.

 

Im Herzen des Areals, rund um das heutige Freibad, entsteht eine Freizeit- und Erlebniswelt für Familien mit Kindern. Das Miteinander der Generationen spielt generell eine große Rolle im Beelitzer Gartenschaukonzept . Das Alte Klärwerk wird indes zum Veranstaltungsgelände mit Festspielarena und Orangerie umgewandelt und auf dem bis 2019 rekonstruierten Mühlenteich werden die Gäste in Gondeln übers Wasser gleiten – oder auf der Terrasse der alten Wassermühle ihren Kaffee direkt neben dem rotierenden Wasserrad genießen. Die Vorhaben sind allesamt auf Nachhaltigkeit angelegt und sollen auch nach der Gartenschau für die Beelitzer und ihre Gäste erhalten bleiben. Lediglich die Zäune und Pavillons sollen zurückgebaut werden.

 

Durch die benachbarte „Bullenwiese“ kann man indes von einer Schwebebahn aus die Tier- und Pflanzenwelt erkunden – ebenso wie den unverstellten Blick auf die Stadtsilhouette. Die Wiese selbst gehört zu den Nebenkulissen, welche das eintrittspflichtige Hauptareal ergänzen und den Besuch in Beelitz abrunden sollen. Dazu gehört auch die historische Altstadt, in der ein Regionalmarkt auf dem Kirchplatz etabliert wird und die Höfe öffnen werden sowie die Bockwindmühle, die unter anderem von blauen Leinfeldern gesäumt wird. Auch der Park am Wasserturm wird 2019 als Nebenkulisse einen Besuch wert sein: Mit der schon jetzt restaurierten Treppenanlage und dem bis dahin grünen Hang hinunter zum Bahnhof. Das historische Empfangsgebäude, an dem viele Laga-Besucher ankommen werden, will die Stadt bis 2017 saniert haben.

 

Die Vorhaben finden immer weitere Unterstützer. Mittlerweile haben über hundert Menschen ein Statement für die Gartenschau in Beelitz abgegeben. Darunter sind viele Einheimische, aber auch Menschen aus ferneren Ecken Brandenburgs und aus Berlin. Und es sind bekannte Persönlichkeiten dabei: Neben Frank-Walter Steinmeier haben sich auch Fernsehlegende Herbert Köfer, Landespolitiker Günter Baaske (SPD) und der Moderator und Buchautor Max Moor zur Laga in Beelitz bekannt. „Beelitz ist trägt für mich eines der schönsten Gesichter Brandenburgs“, schreibt der gebürtige Schweizer Moor, „und was könnte dieses Gesicht besser zur Geltung bringen als eine Landesgartenschau?“

Norbert Wuck, Vorsitzender des Gewerbevereins (l.) und Bürgermeister Bernhard Knuth gaben die Bewerbung persönlich in Potsdam ab.
Norbert Wuck, Vorsitzender des Gewerbevereins (l.) und Bürgermeister Bernhard Knuth gaben die Bewerbung persönlich in Potsdam ab.


Beelitz lädt zum "Gartenfest für alle Sinne"

Beelitz lädt zum „Gartenfest für alle Sinne“ – zwischen Altstadt und Wiesen, mit Hunderttausenden Gästen. Zur Landesgartenschau 2019 will sich die Spargelstadt als Gastgeber präsentieren und mit landwirtschaftlichen Erzeugnissen, blühenden Parkanlagen und vielen Veranstaltungen für die gesamte Region werben. Das ist der Kern der Bewerbung, die am Donnerstagabend mit überwältigender Mehrheit von den Stadtverordneten beschlossen wurde. Das 140-seitige Dossier wird am Montag beim zuständigen Landwirtschaftsministerium in Potsdam abgegeben, dann endet die Bewerbungsfrist. Ebenfalls im Rennen um die Ausrichtung der nächsten Laga sind Wittstock und Spremberg, die Entscheidung wird im Januar bekannt gegeben.

 

Von den Beelitzer Stadtverordneten gab es großes Lob für das Konzept, welches Landschaftsplaner Christian Loderer vom Berliner Büro plancontext und Bürgermeister Bernhard Knuth vorstellten. „Die Bewerbung ist so großartig, so phänomenal, dass man diesem Beschluss nur zustimmen kann“, hatte Stadtverordnete Ellen Wisniewski (SPD) zum Beispiel schon im Vorfeld der Sitzung erklärt. Inhaltlicher Schwerpunkt ist neben den guten Voraussetzungen der Stadt im Hinblick auf Leistungsfähigkeit und Infrastruktur auch die nachhaltige Wirkung der Laga für die gesamte Region. „Beelitz hat schon jetzt eine gewisse Sogwirkung entfaltet, ist ein Zentrum und Motor der wirtschaftlichen Entwicklung“, schreibt Potsdam-Mittelmarks Landrat Wolfgang Blasig (SPD) in der Einleitung der Bewerbung.

 

„Wir möchten zeigen, dass Beelitz eine zukunftsfähige Kleinstadt im ländlichen Raum ist, eine starke Stadt mit Potenzial“, erläuterte Christian Loderer. Dieses Signal passe gut in die Maxime der Landesregierung, die bekanntlich „Stärken stärken“ will. Die Landesgartenschau kann in Beelitz an Vorhandenes anknüpfen: Den schon jetzt durch Festspiele, Kunstmarkt, Altstadtspielplatz und Freibad belebten Park an der Nieplitz, das bereits weit gediehene Konzept zur Wiederöffnung des Mühlenfließes und die stark entwickelte Beelitzer Altstadt mit Nebenkulissen wie der Bockwindmühle und dem Park am Wasserturm. Mit der Laga würden aber auch neue Bereiche erschlossen, wie der Planer erläuterte: Das seit zwanzig Jahren brach liegende Alte Klärwerk würde zum Veranstaltungszentrum mit einmaliger Architektur, die auf die alten Anlagen aufbaut. Und das inmitten eines großen Parks auf der Insel zwischen Nieplitz und Mühlenfließ.

 

Besondere Attraktionen zur Laga werden darüber hinaus Gondelfahrten auf dem dann wieder hergerichteten Mühlenteich sowie ein Besuch der Wassermühle, an der ab 2019 wieder ein Schaufelrad rotiert, und eine Fahrt in der Schwebebahn durch die Bullenwiese mit dem unverstellten Blick auf die Stadtsilhouette. „In vielen Bereichen ist die spannende Geschichte der Stadt die Basis für unsere Vorhaben“, so Bürgermeister Bernhard Knuth.

 

Teil des Investitionshaushaltes von geplanten gut 14 Millionen Euro sind zumeist Projekte, die ohnehin auf der Agenda stehen und die für EU-Mittel infrage kommen, neben dem Mühlenfließ und dem Park auch zahlreiche Wegeverbindungen. Zum Konzept gehört auch die Modernisierung des Freibades, das für die Laga in eine grüner Spiel- und Erlebniswelt integriert wird, sowie Sanierungsarbeiten an der Stadtpfarrkirche. Die wird neben ihrer sakralen Funktion zur Laga auch zum Ausstellungsraum, außerdem bietet die Aussichtsplattform auf dem Kirchturm einen weiten Blick über das Land. Um die Kirche soll sich dann dauerhaft ein Regionalmarkt mit Erzeugern aus Beelitz und Umgebung etablieren. Von den Investitionen muss die Spargelstadt letztendlich nur ein Viertel aus eigener Kraft stemmen.

Der Rote Salon und die Arena im Alten Klärwerk - eine der Visionen für die Landesgartenschau. Grafik: Plancontext
Der Rote Salon und die Arena im Alten Klärwerk - eine der Visionen für die Landesgartenschau. Grafik: Plancontext


Der Wasserturm wird zum Wasserfall

Mit einem Tosen schießen die Fluten aus dem fast 90 Jahre alten Gemäuer: Zwei dicke Strahlen bilden links und rechts des Beelitzer Wasserturmes einen Bogen und fallen dann herab. Der eine rauscht ins Blätterdach der umstehenden Bäume, der andere malt einen Regenbogen in die Luft, bevor er auf der Erde auftrifft. Unten steht ein Mann im Neoprenanzug und hält den Fluten stand - ein Stuntman, der die Auswirkungen der Fluten testet.

 

Gemeinsam mit der Beelitzer Feuerwehr hat das Strategieteam zur Landesgartenschau-Bewerbung um Bürgermeister Bernhard Knuth jetzt den Wasserturm zum Wasserfall gemacht: Bei einem Testlauf wurden die Speier im oberen Bereich des Gebäudes mit Schläuchen gekoppelt und durchflutet. Das Ergebnis war ein Spektakel für Augen und Ohren, das bei der nächsten Landesgartenschau, um die sich Beelitz bewirbt, zu einem Publikumsmagneten werden könnte. Laut Laga-Konzept soll der Wasserturm mit dem umliegenden Park eine der Nebenkulissen werden..

 

Bei der Aktion geht es in erster Linie darum, die Machbarkeit eines Wasserfalls mitten in Beelitz zu prüfen. Die Feuerwehr ist mit einem Tanklöschfahrzeug angerückt, das knapp 5000 Liter fasst. Über Schläuche wird das kühle Nass durch den Treppenaufgang nach oben transportiert und dort über die historischen Läufe - die eigentlich für Regen gedacht sind - nach außen geleitet. Die Schaulustigen, die sich eingefunden haben, geraten ins Staunen, denn die silbrig schimmernden Bögen lassen den Turm in völlig neuem Licht erscheinen.

 

Dass diese Art von Nutzung die Gebäudesubstanz beeinträchtigen könnte, glaubt Jürgen Götz nicht - immerhin würde der Regen ja auch auf diese Weise abgeleitet. Der Beelitzer Architekt war in den 1990ern treibende Kraft bei der Sanierung des Wasserturmes und ist sichtlich erfreut über das Experiment. „Mit der Einbindung des Turmes in die Landesgartenschau gewinnt das Bauwerk an Bedeutung“, sagt er. Bedeutsam war der Wasserturm vor allem bis in die 1950er Jahre, als von hier aus die halbe Stadt versorgt wurde. Heute wird lediglich der obere Bereich genutzt, vom Verein Sternenfreunde Beelitz, der auf dem Dach eine Sternwarte betreiben. Vertreter des Vereins sind ebenfalls vor Ort.

 

Mit geschultem Blick schaut der Wasserbauingienieur Hans-Joachim Zorn den Turm hinauf. Er hat sich mit seiner Rostocker Firma unter anderem auf die Installation von Fontänen und Springbrunnen spezialisiert und wurde zum Testlauf eingeladen. „Die Idee ist sehr interessant – und unter bestimmten Voraussetzungen durchaus umsetzbar“, erläutert er.

 

Eine Experten-Einschätzung gibt es auch von Mike Braun. Er ist der Mann im Neoprenanzug, der sich dem Starkregen von oben ausgesetzt hat. „Verletzt wird durch das Wasser niemand. Und solange man sich nicht dem direkten Strahl aussetzt, dürfte es auch keine Probleme geben.“ Braun ist Stuntactor, hat viele Jahre bei den Babelsberger Filmstudios gearbeitet und war an Produktionen wie „Inglorious Basterds“ oder „Enemy at the Gates“ beteiligt. Heute betreibt er eine mobile Kampfsportschule in Beelitz und Umgebung. Er hat sich zur Verfügung gestellt, um den Testlauf unter dem Aspekt der Sicherheit zu begleiten.

 

Rund zehn Minuten dauert der Schauer, dann ist der Tankwagen der Feuerwehr leer. „Wir haben gesehen, dass unser Wasserfall technisch machbar ist“, bilanziert Bürgermeister Bernhard Knuth, der mit weiteren Mitarbeitern der Verwaltung vor Ort ist. „Nun muss ermittelt werden, ob und wie es sich auch aus finanzieller Sicht umsetzen lässt.“

 

Das Wasser ist eines der Leitmotive der Beelitzer Gartenschau-Bewerbung für 2019. Es findet sich auch beim dann rekonstruierten Mühlenfließ und den Gondeln wieder, die auf der Nieplitz fahren sollen. Der Beelitzer Wasserturm wäre als „Wasserfall“ mit 26 Metern übrigens sogar noch höher als der Rheinfall bei Schaffhausen. Und der ist immerhin der höchste Europas.



Mit dem Zug zur Laga 2019 - Odeg unterstützt Beelitzer Bewerbung

Für die Bewerbung um die Landesgartenschau 2019 hat Beelitz jetzt einen weiteren starken Partner an der Seite: Die Ostdeutsche Eisenbahngesellschaft unterstützt das Vorhaben und zeigt das auch ihren Fahrgästen: ODEG-Geschäftsführer Arnulf Schuchmann und Bürgermeister Bernhard Knuth haben heute einen Regionalzug der Linie 33 von Berlin-Wannsee nach Jüterbog mit den bunten Bewerbungs-Stickern beklebt. „Laga 2019 in Beelitz? Find‘ ich spargelspitze!“ ist darauf zu lesen – eine klare Botschaft für ganz Brandenburg, denn der Zug wird turnusmäßig auch auf anderen Strecken im Lande unterwegs sein.


„Gern unterstützen wir die Bewerbung der Stadt Beelitz um die Landesgartenschau“, sagte Arnulf Schuchmann. Gerade zu Anlässen wie einer Landes- und zurzeit auch der Bundesgartenschau in der Havelregion würden viele Menschen mit dem Zug anreisen. „Seit Jahren ist die ODEG auf der Linie 33 gut und zuverlässig unterwegs und verbindet Beelitz mit Berlin und Potsdam im Norden sowie dem Fläming im Süden. Sollte die Spargelstadt den Zuschlag für die Landesgartenschau bekommen, wäre das auch für uns eine tolle Sache.“


Wenn die Laga in vier Jahren in der Spargelstadt ausgerichtet wird, wäre auch der Einsatz von Sonderzügen möglich, erklärte der ODEG-Geschäftsführer. Auch über Aktionen für die Fahrgäste könne man sich mit der Stadt abstimmen.

 

„Ich bin froh und dankbar, dass uns die ODEG bereits im Vorfeld des weiteren Auswahlverfahrens unterstützt“, sagte Bürgermeister Bernhard Knuth. Schon jetzt würden viele Menschen mit dem Zug aus Richtung Berlin in Beelitz ankommen: Pendler, Ausflügler, Geschäftsreisende. „In vier Jahren könnten noch unzählig viele Menschen dazu kommen. „Es wäre doch toll, wenn dann möglichst viele mit dem Zug anreisen – immerhin beginnt die Landesgartenschau Beelitz direkt am Bahnhof.“


Das Laga-Konzept siedelt einen der zwei Hauptstandorte der Gartenschau im Park am Wasserturm an, der sich direkt gegenüber dem Bahnhof befindet. Dort ist gerade erst die historische Treppenanlage rekonstruiert worden. Das 1904 errichtete Empfangsgebäude am Bahnhof hat die Stadt indes vor vier Jahren erworben. Die umfassende Sanierung ist jetzt von der Bauaufsicht genehmigt worden und soll 2017 abgeschlossen sein. Geplant ist ein Restaurantbetrieb, außerdem soll der Tourismusverband Fläming hier sein neues Domizil beziehen.


„Wir schaffen optimale Voraussetzungen für die Landesgartenschau - aber auch für die weitere Entwicklung von Beelitz insgesamt“, erläuterte der Bürgermeister bei einem anschließenden Rundgang durch die Stadt. Neben dem Park am Wasserturm, der Platz unter anderem für Themengärten und den „höchsten Wasserfall Brandenburgs“ bieten soll, wird es einen weiteren Hauptstandort zwischen Altstadt und Nieplitzufer mit einem Veranstaltungszentrum im seit 20 Jahren stillgelegten Alten Klärwerk geben - das aber erst nach einem Zuschlag für Beelitz entwickelt werden kann.


Zwischen den Standorten befindet sich die historische Altstadt und jede Menge Natur, die von den Laga-Besuchern direkt erlebbar sein soll – in einem Sessellift und mit Kähnen, die dann auf dem Mühlenfließ und der Nieplitz fahren sollen.


Die Entscheidung, welche der drei Städte – neben Beelitz sind auch noch Wittstock und Spremberg im Rennen – die Gartenschau ausrichten darf, wird im Januar auf der Grünen Woche bekannt gegeben.

Bürgermeister Bernhard Knuth und Odeg-Geschäftsführer Arnulf Schuchmann kleben den Laga-Sticker in den Zug der Linie 33.
Bürgermeister Bernhard Knuth und Odeg-Geschäftsführer Arnulf Schuchmann kleben den Laga-Sticker in den Zug der Linie 33.


Testlauf gelungen

Im Kahn mit anderen übers Wasser schippern, während der Fährmann stakt und das grüne Ufer langsam vorüberzieht - das konnten die Besucher beim diesjährigen Spargelfest. Über 600 Gäste stiegen während des Festwochenendes auf die „Nieplitzgondel“ - ein Spreewaldkahn, der einschließlich Fahrer bei der Kahnfährgenossenschaft Lübbenau  und Umgebung ausgeborgt wurde. Der Testlauf für die Landesgartenschau 2019 war damit ein voller Erfolg.

 

„Wir wollten sehen, wie so etwas bei den Leuten ankommt – und zeigen, dass unsere Stadt auch aus ungewohnter Perspektive sehr reizvoll ist“, so Bürgermeister Bernhard Knuth. Und das habe funktioniert. Sollte Beelitz im Januar den Zuschlag für die Ausrichtung der Laga erhalten, werden Kähne in vier Jahren einen ganzen Sommer lang auf dem dann rekonstruierten Mühlenteich und der Nieplitz unterwegs sein. Der Probebetrieb war von der Unteren Naturschutzbehörde und der Unteren Wasserbehörde des Landkreises genehmigt worden.

 

Knapp 20 Minuten dauerte die Fahrt zwischen der Brücke am Freibad und der Treuenbrietzener Straße. „Ein bisschen sieht es mit dem vielen Grün ja auf der Strecke aus wie im Spreewald“, sagte Steffen Franke, Chef des Lübbenauer Fährbetriebs. Er hatte im Vorfeld die Strecke in Augenschein genommen und für befahrbar befunden. Gleichwohl ist die Nieplitz wesentlich flacher als die Spree: „Wir schaffen hier nur eine halbe Eskimorolle“, ulkte Fährmann Frank Gerlach während der Touren. Er unterhielt die Besucher mit allerlei Anekdoten aus seinem Berufsleben, aber auch mit Beelitzer Geschichten. So wurde die Nieplitz unter der westlichen Brücke zu den „Beelitzer Stromschnellen“ und das Bachneunauge zu einer echten Touristenattraktion. Von den Besuchern gab es durchweg positive Rückmeldungen, vor allem die älteren Beelitzer erinnerten sich daran, wie früher in der Nieplitz noch gebadet wurde. Und eine jung Frau schrieb auf der Facebook-Seite der Stadt: „Die Kahnfahrt war ein Hit.“

 

Die Fahrten waren übrigens eine Premiere in der über tausendjährigen Stadtgeschichte gewesen: Noch nie hatte es  eine Passagierschifffahrt auf der Nieplitz gegeben. Der Name bedeutet ja bekanntlich „Die Nichtschiffbare“. Lastentransport zu Wasser muss aber trotzdem zu früheren Jahrhunderten stattgefunden haben, denn vor knapp zehn Jahren wurde bei Bauarbeiten für den Aussichtsturm am Katzenberg in den Grenzelwiesen westlich der Stadt ein historischer Lastenkahn gefunden. Daraus wurde die Idee geboren, Nieplitzkähne auch bei der Landesgartenschau einzusetzen.

Eine Premiere in über 1000 Jahren Stadtgeschichte: Fahrgastschiffahrt auf der Nieplitz.
Eine Premiere in über 1000 Jahren Stadtgeschichte: Fahrgastschiffahrt auf der Nieplitz.

http://Die Spargelfrauen gehörten zu den ersten Passagieren. Foto: Hensel
http://Die Spargelfrauen gehörten zu den ersten Passagieren. Foto: Hensel


Ein bisschen wie im Spreewald

Ein Hauch von Spreewald weht durch Beelitz: Das erste Mal in der Geschichte der Stadt werden zum Spargelfest am Wochenende Fahrgäste auf der Nieplitz transportiert. An beiden Tagen können die Besucher im Kahn auf einem knapp einen Kilometer langen  Abschnitt südlich der Altstadt entlang schippern - und die Spargelstadt exklusiv vom Fluss aus erleben. „Man muss manchmal neue Wege gehen – auch wenn sie übers Wasser führen“, so Bürgermeister Bernhard Knuth.

 

Bei den Kahntouren, die jeweils von 10 bis 20 Uhr angeboten werden, handelt es sich um einen Testlauf für die Landesgartenschau 2019, um die sich Beelitz bewirbt. „Wir möchten sehen, wie so etwas bei den Leuten ankommt – und zeigen, dass unsere Stadt auch aus ungewohnter Perspektive sehr reizvoll ist“, so der Bürgermeister weiter. Sollte Beelitz im Januar den Zuschlag für die Ausrichtung der Laga erhalten, werden „Nieplitzgondeln“ einen ganzen Sommer lang auf dem dann rekonstruierten Mühlenteich und der Nieplitz unterwegs sein. Der Probebetrieb ist von der Unteren Naturschutzbehörde und der Unteren Wasserbehörde des Landkreises genehmigt worden.

 

Zum Spargelfest werden auch in diesem Jahr wieder mehrere Zehntausend Besucher aus ganz Brandenburg, Berlin und den benachbarten Bundesländern erwartet. Drei Tage lang wird es ein buntes Markttreiben in der Altstadt, offene Höfe und kulinarische Leckerbissen sowie Konzerte auf mehreren Bühnen geben. Unter anderem werden Roberto Blanco, Ireen Sheer, Chris Andrews und Guildo Horn auftreten.  „Wenn die vielen Besucher erfahren, dass sich Beelitz um die Laga bewirbt, dann die tolle Stimmung bei uns erleben und die Voraussetzungen sehen, werden wertvolle Fürsprecher auch in anderen Regionen des Landes und darüber hinaus“, erklärt Bürgermeister Knuth.

 

Als Partner für den Testbetrieb der „Gondel“ wurde die Kahnfährgenossenschaft Lübbenau & Umgebung / Großer Spreewaldhafen Lübbenau gewonnen. „Die Nieplitz bietet die nötigen Voraussetzungen unsere Kähne“, sagt Steffen Franke, Vorstandsvorsitzender der Genossenschaft. Man brauche lediglich eine Wassertiefe von mindestens 50 Zentimetern für eines der zwei Meter breiten und neun Meter langen Gefährte. „Ein bisschen sieht es ja an der Nieplitz auch aus wie bei uns im Spreewald“, so Franke weiter. Einen stilecht gekleideten Fährmann, der den Kahn mit Staken übers Wasser bewegt, wird es auch geben.

 

Übrigens: Der Name „Nieplitz“ stammt aus dem Slawischen und heißt „nicht schiffbar“. Gleichwohl muss das Flüsschen einst auch zum Warentransport genutzt worden sein. Vor knapp zehn Jahren wurde bei Bauarbeiten für einen Aussichtsturm am Katzenberg in den Grenzelwiesen ein historischer Lastenkahn gefunden. Der Starpunkt für die Fahrten am Wochenende liegt neben der Brücke am Beelitzer Schwimmbad, direkt an der Festwiese. Die Fahrt wird einen Euro kosten.

Ein bisschen wie im Spreewald: Die Nieplitz in Beelitz.
Ein bisschen wie im Spreewald: Die Nieplitz in Beelitz.

Ein solcher Kahn wird die Spargelfestbesucher transportieren und ihnen eine neue Sicht auf die Stadt verschaffen. Foto: Großer Hafen Lübbenau
Ein solcher Kahn wird die Spargelfestbesucher transportieren und ihnen eine neue Sicht auf die Stadt verschaffen. Foto: Großer Hafen Lübbenau


Brandenburger Erfahrungen für Beelitz

Blühende Parkanlagen, stolze Einwohner und begeisterte Besucher, die ihre Eindrücke weitertragen: Was die Havelregion schon hat, möchte Beelitz gern erreichen. Heute war das Strategieteam für die Bewerbung der Spargelstadt um die Landesgartenschau 2019 zu Besuch in Brandenburg (Havel). Im Gespräch mit Dr. Dietlind Tiemann (CDU), Vorsitzende des Buga-Zweckverbandes und Oberbürgermeisterin der Havelstadt, erhielten die Beelitzer wertvolle Ratschläge für das anstehende Bewerbungsverfahren und die Ausrichtung der Laga, sollte die Spargelstadt den Zuschlag erhalten.

 

Beelitz ist noch bis Sonntag auf dem Packhofgelände als Teil der seit Mitte April laufenden Bundesgartenschau vertreten. Im Pavillon des Landkreises Potsdam-Mittelmark können sich die Buga-Besucher über die Spargelstadt, die dortigen Veranstaltungen wie das Spargelfest vom 5. bis 7. Juni und die Festspiele vom 6. bis 16. August sowie die regionalen Erzeugnisse informieren. Zum Kosten gibt es Eierlikör, Spargelgeist, Spargel-Sahne-Likör und Kürbiskerne aus Beelitz. "Wir haben von allen Gästen positive Rückmeldungen zur Bundesgartenschau erhalten. Die Menschen sind begeistert von dem, wie sich Brandenburg und die anderen Standorte entwickelt haben", berichtete Bürgermeister Bernhard Knuth, der täglich vor Ort ist und die Werbetrommel für Beelitz rührt.

 

"Laga 2019 in Beelitz - find ich Spargelspitze" - der Slogan ist auf Aufstellern und Aufklebern auch im Mittelmark-Pavillon allgegenwärtig. "Es gibt einige Parallelen zwischen unseren Städten", bermerkte Oberbürgermeisterin Tiemann. Beide hätten einen besonderen Hintergrund, den man von Anfang an konsequent vermarkten kann - Brandenburg als Stahl- und Beelitz als Spargelstadt. Angereichert mit kulturellen Beiträgen ergebe sich daraus eine Mischung, die zur Entwicklung der Stadt beiträgt. Grundlegend sei aber, dass die Einwohner überzeugt sind und hinter der Gartenschau stehen.

 

Immerhin: In diesem Punkt ist Beelitz schon recht weit - mit vielen Unterstützern aus Wirtschaft und Vereinen, die sich öffentlich zu Wort melden, und mit unzähligen Laga-Stickern, der seit einigen Wochen auf Auto- und Schaufensterscheiben aufgebracht werden und so schon jetzt für Farbe im Stadtbild und weit darüber hinaus sorgen. "Wenn man sieht, wie erfolgreich das Konzept der Havel-Buga umgesetzt worden ist und welchen Anklang es bei den Gästen findet, dann kann man nur den Hut vor den Organisatoren ziehen", so Bürgermeister Knuth. Für Beelitz sei dies auch ein Ansporn, mit der Landesgartenschau eine ähnlich positive Wirkung für die Region rund um die Spargelstadt zu erzielen.

Dr. Dietlind Tiemann, Vorsitzende des Buga-Zweckverbandes und Oberbürgermeisterin von Brandenburg (Havel) im Gespräch mit Bürgermeister Bernhard Knuth.
Dr. Dietlind Tiemann, Vorsitzende des Buga-Zweckverbandes und Oberbürgermeisterin von Brandenburg (Havel) im Gespräch mit Bürgermeister Bernhard Knuth.

Eveline Vogel vom Fachdienst Wirtschaftsförderung des Landkreises präsentiert das Gästebuch des Potsdam-Mittelmark-Pavillons.
Eveline Vogel vom Fachdienst Wirtschaftsförderung des Landkreises präsentiert das Gästebuch des Potsdam-Mittelmark-Pavillons.

Buga-Erfahrungen für die Laga-Bewerbung.
Buga-Erfahrungen für die Laga-Bewerbung.


Beelitz schnuppert Gartenschau-Luft

Spargel trifft Staude – und das nicht erst zur Laga 2019. In dieser Woche ist Beelitz auf der Bundesgartenschau in Brandenburg (Havel) vertreten: Am Stand des Landkreises Potsdam-Mittelmark auf dem Packhof wirbt die Spargelstadt für typisch Beelitzer Erzeugnisse und für die kulturellen Höhepunkte in den nächsten Wochen und Monaten. „Wir freuen uns über die Chance, das Buga-Publikum für Beelitz zu begeistern“, sagt Bürgermeister Bernhard Knuth, der in dieser Woche auch persönlich vor Ort ist. „Außerdem können wir auf diesem Wege auch schon mal ein bisschen Gartenschau-Luft schnuppern.“

 

Beelitz will die Brandenburgische Landesgartenschau in vier Jahren ausrichten, derzeit wird im Rathaus an der Bewerbung gearbeitet – und an vielen flankierenden Projekten wie der Verschönerung des Parks am Wasserturm oder der Sanierung des Stadtbahnhofes. Im Januar wird die Landesregierung bekannt geben, welcher der drei derzeitigen Kandidaten das Rennen macht – Beelitz, Wittstock oder Spremberg.

 

Natürlich ist die Bewerbung auch Thema am Stand der Stadt auf der Bundesgartenschau. Die Aufkleber mit dem Slogan „Laga 2019 in Beelitz? Find‘ ich spargelspitze“ werden verteilt, „und viele Menschen sprechen uns darauf an“, berichtet der Bürgemeister. „Es sind vor allem Gartenschaubesucher aus dem Land Brandenburg, die Beelitz kennen und uns die Ausrichtung der Laga von Herzen wünschen. Viele von ihnen, Menschen aus Potsdam, Oranienburg oder der Stadt Brandenburg, haben selbst erlebt, wie stark eine Gartenschau zur Entwicklung einer ganzen Region beiträgt.“

 

Darüber hinaus können die Besucher auf der Buga jede Menge Beelitz kosten: Spargel-Sahne-Likör aus Klaistow,  Spargelgeist aus Beelitz und Schäpe, Kürbiskernöl aus Zauchwitz sowie Marmeladen aus der Spargelstadt. Darüber hinaus werden weitere Erzeugnisse vorgestellt. Und es gibt viele Informationen zu den Veranstaltungshöhepunkten wie dem Spargelfest vom 5. bis 7. Juni – unter anderem mit Auftritten von Roberto Blanco, Chris Andrews, Ireen Sheer und Guildo Horn - oder den Beelitzer Festspielen. Vom 6. bis 16. August wird an sieben Abenden unter freiem Himmel die Berliner Operette „Frau Luna“ aufgeführt. „Wir möchten den Besuchern der Bundesgartenschau zeigen, dass sich ein Besuch in Beelitz lohnt – egal, ob man Spargel und Landluft oder Musik und Blumen mag“, so Bürgermeister Knuth.

Jede Menge Beelitz gibt es im Ausstellungspavillon des Landkreises zu entdecken.
Jede Menge Beelitz gibt es im Ausstellungspavillon des Landkreises zu entdecken.

Spargelino - ein echter Beelitzer auf der Buga.
Spargelino - ein echter Beelitzer auf der Buga.

Der Mittelmark-Pavillon auf dem Packhof-Gelände in Brandenburg (Havel).
Der Mittelmark-Pavillon auf dem Packhof-Gelände in Brandenburg (Havel).


Stufe für Stufe hinauf zu den Sternen

Der Park am Wasserturm ist auf gutem Wege, wieder ein beliebtes Naherholungsgebiet für die Beelitzer zu werden. Die im September begonnene Rekonstruktion der historischen Treppenanlage zwischen Liebknecht-Straße und Wasserturm selbst steht kurz vor dem Abschluss. Jetzt sind die Beelitzer aufgerufen, eigene Akzente zu setzen und für die Tuffstein-Terrassen an den Seiten der Treppe Stauden zu sponsern. Diese werden mit Namensplaketten des jeweiligen Spenders versehen. „So können die Bürger schon jetzt im Park zueinanderfinden“, erläutert Bürgermeister Bernhard Knuth den Grundsatz.

 

Die rund 66 Meter lange Treppenanlage wurde vermutlich kurz nach dem Bau des Wasserturmes 1928 errichtet. Zuletzt waren die einzelnen Elemente unter dem zunehmenden Wildwuchs aber kaum noch zu sehen. Bei der Rekonstruktion - viele der Granit– und Tuffsteine konnten geborgen werden - haben sich die Planer vor allem an alten Fotos orientiert. So ist auf halber Strecke hinauf zum Turm ein malerisches Rondell von 20 Metern Durchmesser entstanden, das in der Mitte mit Blumen bepflanzt und an den Außenrändern mit vier Parkbänken bestückt wird. Drumherum werden fünf Roteichen angepflanzt. Das Projekt wird vom Landesbetrieb Straßenwesen gemeinsam mit der Stadtverwaltung umgesetzt. Finanziert wird es über den Bund als Ausgleichsmaßnahme für den Bau des nahe gelegenen Kreisverkehres 2007.

 

Die Terrassen, die seinerzeit vom Beelitzer Lehrer und Heimatforscher Bernhard Elsler mit heimischen Pflanzen bestückt wurden, dienten als Anschauungsmaterial für Schüler. Jetzt könnten sie einen weiteren Zweck erfüllen: die Stadt mit Pflanzen verbinden und so den Weg in Richtung Landesgartenschau 2019 ebnen. Im Rahmen der Bewerbung - neben Beelitz sind noch Wittstock und Spremberg im Rennen - kommt dem 4,4 Hektar großen Park gegenüber des Bahnhofes die Rolle als Eingangstor zur Gartenschau zu. Mit der Sternwarte auf dem Dach markiert er gleichzeitig die Verbindung zwischen Himmel und Erde.

 

Alle, die eine Staude spenden möchten, können sich vorab unter 033204 / 39138 oder laehns@beelitz wenden und bekommen zum Start der Aktion rechtzeitig Bescheid.

Das Rondell auf halbem Wege lädt bald zum Verweilen ein.
Das Rondell auf halbem Wege lädt bald zum Verweilen ein.


Gewerbeverein unterstützt Aufkleber-Aktion

Schaufenster, Türen, Autos - überall in Beelitz sind mittlerweile die Aufkleber zur Bewerbung um die Landesgartenschau 2019 zu sehen. „Laga in Beelitz? Find‘ ich spargelspitze!“ ist darauf zu lesen - ein klares Bekenntnis zu den Potenzialen der Stadt. Die Aufkleber sind in zwei Größen verfügbar und in der Touristinfo sowie im Rathaus, Büro des Bürgermeisters, kostenlos erhältlich.


„Jeder Aufkleber, ob auf den Fenster– oder Autoscheiben, hilft uns bei der Bewerbung“, sagte Bürgermeister Bernhard Knuth. Denn nachdem die Bewerbung bis spätestens 31. August beim Land eingereicht ist, kommt eine Bewertungskommission nach Beelitz. „Je offensichtlicher wir alle hinter der Bewerbung unserer Stadt stehen, um so größer sind die Chancen“, so Knuth.


Den offiziellen Startschuss zu der Aktion gab der Bürgermeister Mitte April gemeinsam mit dem Gewerbeverein Beelitz, einem der wichtigsten Partner bei der Bewerbung. Vorsitzender Norbert Wuck, die stellvertretende Vorsitzende Silvana Hinrichs und Geschäftsinhaber Matthias Wiesatzki brachten den ersten Sticker an einem der Fenster des Schuladens in der Poststraße 1 an.

Gewerbevereins-Chef Norbert Wuck, Geschäftsinhaber Matthias Wiesatzki, die zweite Vorsitzende des Gewerbevereins, Silvana Hinrich und Bürgermeister Bernhard Knuth geben den Startschuss zur Sticker-Aktion.
Gewerbevereins-Chef Norbert Wuck, Geschäftsinhaber Matthias Wiesatzki, die zweite Vorsitzende des Gewerbevereins, Silvana Hinrich und Bürgermeister Bernhard Knuth geben den Startschuss zur Sticker-Aktion.


Lob und Zuversicht beim Laga-Forum

Wie wird der Wasserturm zum Wasserfall? Wo sollen die vielen Gartenschau-Besucher parken? Und wie wird die Seilbahn aussehen, die 2019 durch die Wiesen fahren soll? Es waren viele Fragen, welche die Beelitzer auf dem ersten Bürgerforum zur Bewerbung der Stadt um die nächste Brandenburger Laga hatten. Bürgermeister Bernhard Knuth und weitere Mitglieder des Strategieteams stellen das Konzept am Dienstagabend erstmals einer breiten Öffentlichkeit vor – und trafen damit auf ein durchweg positives Echo.

 

Die Gäste stellten vor allem Detailfragen – ob zum Beispiel ein Ersatz für die alten Garagen geschaffen wird, die derzeit noch am Zugang zum Nieplitzpark stehen. „Dass der Zustand so nicht bleiben kann, ist klar“, sagte der Bürgermeister, „aber wir werden auf jeden Fall Alternativen schaffen.“ Wie man die Schmuddelecken in der Stadt langfristig in den Griff bekommen kann, wollte eine Besucherin wissen. In diesem Zusammenhang wurde auch nach der Zukunft des allmählich verfallenen Hauses in der Berliner Str. 9 gefragt. Dieses Gebäude sei jetzt an einen neuen Eigentümer verkauft worden, die Stadt werde Gespräche mit ihm aufnehmen, antwortete der Bürgermeister. „Außerdem werden in den nächsten drei Jahren fast alle sanierungsbedürftigen Gebäude in der Innenstadt in Angriff genommen und dann fertig sein.“

 

Und es wurde gefragt, wie die Ortsteile eingebunden werden sollen. Eine Möglichkeit soll das Projekt „Ganz Beelitz ein Garten“ werden, hieß es. In Form des Stadtgrundrisses sollen die Beelitz-Ortsteile floristisch eingearbeitet und mit ihren Wahrzeichen kenntlich gemacht werden. „Darüber hinaus hoffen wir auf weitere Vorschläge aus den Ortsteilen, die sehr willkommen sind“, so der Bürgermeister.

Es kamen aber auch allgemeine Fragen auf – wer zum Beispiel der durchschnittliche Gartenschaubesucher ist. Andreas Runze, der als Marketingexperte mit seiner Berliner Agentur Runze & Casper die Bewerbung der Stadt begleitet, beschrieb das Laga-Publikum als überwiegend weilblich, über 50 Jahre alt und in einem Radius von 90 Anfahrtsminuten wohnhaft. „Zunehmend entdecken aber auch Familien die Gartenschauen für sich“, sagte er.

 

Und es wurden Anregungen gemacht: Dass man zum Beispiel die Stadtgeschichte noch stärker in den Fokus rücken und mit kleinen Anekdoten lebendig machen sollte. Auf die Frage nach den Heilstätten antwortete der Bürgermeister, das diese im Laga-Begleitprogramm berücksichtigt werden. Die Stadtverordnete Elke Seidel schlug zudem vor, die Imker stärker einzubinden. „Vielleicht könnte man ja jetzt schon anfangen, einen Beelitzer Laga-Honig zu produzieren“, sagte sie. 

 

Insgesamt gab es viel Lob für die bisherigen Ideen und die bisherigen Vorbereitungen – außerdem wurde Zuversicht laut, dass die Stadt sich bei der Bewerbung durchsetzen kann. Im Mai soll es das nächste Forum geben – dann aber unter freiem Himmel und als Exkursion zu den potenziellen Gartenschau-Standorten vom Park am Wasserturm bis zu den Nieplitzwiesen.


Aus dem Publikum kamen viele Fragen und Anregungen.
Aus dem Publikum kamen viele Fragen und Anregungen.



Laga-Bewerbung zeigt Wirkung

Beelitzer Bürger und Gewerbetreibende können demnächst in den buntesten Farben die Bewerbung der Stadt um die Landesgartenschau unterstützen. Zurzeit werden Aufkleber in zwei Größen und verschiedenen Farbtönen produziert, die man sich entweder auf das Auto oder in das Schaufenster kleben kann. Der Slogan „Laga 2019 in Beelitz? Find ich spargelspitze!“ wird dabei von einem erweiterten Beelitz-Logo aus Spargel, Kirchturm und Blumenblüte verstärkt.


 Zugleich geht die Beteiligung der Beelitzer an der Bewerbung in die nächste Runde: Am 14. April wird es um 18 Uhr die erste Bürgerversammlung im Rathaus geben. Dazu werden Bürgermeister Bernhard Knuth, Landschaftsarchitektin Anja Möller und weitere Mitglieder des Strategieteams, das mittlerweile regelmäßig tagt und die Bewerbungsanforderungen abarbeitet,  das Laga-Konzept vorstellen und Fragen beantworten.


„Wir wollen in einen breiten Dialog mit den Einwohnern einsteigen: um neue Anregungen aufzunehmen und um für den Laga-Gedanken zu werben“, sagt Bürgermeister Knuth. Er betont, dass das Beelitzer Konzept für die Gartenschau auch tatsächlich in Beelitz entsteht: „Anders als unsere Mitbewerber haben wir kein externes Büro mit der Erarbeitung der Bewerbung beauftragt, sondern holen Vertreter aller wichtigen Vereine und Institutionen an einen Tisch. Die Gartenschau soll wie eine Blume aus dem Beelitzer Boden nach oben wachsen.“


In einer weiteren Veranstaltung im Mai wird es dann auch eine Exkursion mit interessierten Einwohnern zu den Gartenschau-Standorten vom Wasserturm über die Bullenwiesen bis hin zum künftigen Nieplitzpark geben.


Dass die Beelitzer die Gartenschau-Bewerbung schon verinnerlicht haben, zeigen die vielen positiven Kommentare, die seit Wochen im Rathaus und auf der Homepage www.laga-beelitz.de eingehen. „Wir möchten dabei sein und sagen daher unsere Unterstützung nicht nur formell zu“, schreibt zum Beispiel die Sportgemeinschaft Blau-Weiß Beelitz – mit fast 700 Mitgliedern der größte Verein im Stadtgebiet. „Wenn wir zur erfolgreichen Kandidatur und letzten Endes zum Gelingen der Landesgartenschau 2019 beitragen können, werden wir das nach unseren Möglichkeiten gerne tun.“


Und auch die heimische Wirtschaft gerät ins Schwärmen, wenn sie an die Laga denkt. So schreibt der Spargelhof Klaistow: „Die Spargelstadt Beelitz ist aufgrund ihrer schönen Landschaft, der netten Einwohner und ihrer nationalen Bekanntheit ein idealer Standort für die nächste Landesgartenschau.“ Der Gewerbeverein Beelitz plant indes schon eigene Aktionen, mit welcher die Laga-Bewerbung in der Stadt weiter unterstützt werden soll.


 Überzeugt sind auch die Ortsteile: „Das vom Bürgermeister präsentierte Konzept hat bereits im ersten Anlauf überzeugt und so steht für mich fest, dass dessen Ausgestaltung ein voller Erfolg wird", findet zum Beispiel die Wittbrietzener Ortsvorsteherin Simone Spahn.


„Auch aus den vielen persönlichen Gesprächen, die ich mit Gewerbetreibenden, Ehrenamtlichen und Bürgern täglich führe, erfahre ich eine breite Zustimmung“, unterstreicht der Bürgermeister. „Die Landesgartenschau ist zu einem Thema geworden, das alle Beelitzer und auch viele Menschen außerhalb unserer Stadt miteinander verbindet. Und das ist schon ein erster großer Erfolg.“



Beelitz aus den Augen der Laga-Besucher

Für die Bewerbung um die Landesgartenschau 2019 hat sich die Stadt Beelitz jetzt zwei renommierte Partner ins Boot geholt: Michael Steinland und Andreas Runze gehören künftig zum engeren Kern des Laga-Strategieteams. Beide haben bereits zahlreiche Gartenschauen federführend begleitet und nahmen heute gemeinsam mit Bürgermeister Bernhard Knuth und Landschaftsarchitektin Anja Möller, die das Gartenschaukonzept für Beelitz erstellt, die potenziellen Laga-Standorte in Augenschein.

 

Steinland war 2002 Geschäftsführer der Laga in Eberswalde und Projektleiter der Gartenschau 2009 in Oranienburg. Außerdem ist er im Vorstand des Vereins zur Förderung der Landesgartenschauen in Brandenburg, Berlin und Sachsen-Anhalt. „Die Verbindung zwischen Stadt und Landschaft ist in Beelitz so unmittelbar – das hat man woanders nicht“, sagte er. Andreas Runze, der mit seiner Berliner Agentur Runze und Casper unter anderem sämtliche Lagas in Brandenburg seit 2002 sowie die Internationale Gartenschau in Rostock marketingtechnisch begleitet hat, ist ebenfalls überzeugt vom Beelitzer Potenzial: „Die Stadt hat einen großen Charmefaktor“, sagte er.

 

Der heutige Rundgang war zugleich Auftakt für die inhaltliche Arbeit an der Bewerbung, die der Landesregierung bis zum 31. August vorgelegt werden soll. Ebenfalls im Rennen sind die Städte Spremberg und Wittstock. In der Bewerbung müssen neben Kostenkalkulationen und Finanzierungsplänen auch Investitionen, Veranstaltungskalender und natürlich das Konzept selbst enthalten sein – ebenso wie die städtebaulichen, verkehrlichen und touristischen Voraussetzungen.

 

Die sind in Beelitz hervorragend, urteilten auch die beiden Experten beim Rundgang. Allein schon die historische Altstadt sei eine ideale Ergänzung zur Laga, schwärmt Andreas Runze. „Und die Posthalterei wirkt dabei wie ein Tor zwischen Stadt und Laga-Gelände. Wer die Gartenschau besucht hat, kann danach das Museum erkunden und schließlich durch die Innenstadt flanieren.“

 

Gemeinsam begaben sich die Laga-Verantwortlichen auf jenen Weg, den auch die Besucher 2019 nehmen sollen. Der Auftakt wurde am Bahnhof gemacht, den die Stadt vor zwei Jahren gekauft hat und demnächst sanieren will. Von dort aus fällt der Blick gleich auf den markanten Wasserturm. Der Hauptzugang über die historische Treppenanlage wird dieser Tage rekonstruiert und im Frühjahr, also lange vor der Gartenschau eingeweiht. Der ebenfalls bereits sanierte Turm soll Platz für einen Teil der Blumenschau, Klangspiele und Projekte des Vereins Sternfreunde Beelitz bieten. Im Park draußen wäre Raum für Sternen-, Spargel- und weitere Themengärten.

 

Weiter ging es durch die sanierungsbedürftigen Bahnhofsnebengebäude – dort wäre Platz für einen kleinen Markt und Catering – in Richtung der Bullenwiese. Die soll für Laga-Besucher von einem Sessellift aus erlebbar werden. Von dort aus hat man einen unverstellten Blick auf die historische Stadtkulisse – und auf die Landschaft, die ein wesentliches Element der Laga Beelitz werden soll. An der Nieplitz, wo das Mühlenfließ abzweigt und derzeit noch als Graben in der Wiese endet, könnte der Startpunkt für Fahrten mit Gondeln oder Kähnen sein.

 

Schon von dort sieht man auch die historische Wassermühle – die zur Gartenschau ebenfalls wieder die Arbeit aufnehmen soll. Dafür wird das Mühlenfließ rekonstruiert, ebenso wie der Mühlenteich. Die hiesigen „Archengärten“, deren Name auf den längst verschwundenen kastenförmigen Vorfluter der Wassermühle zurückzuführen ist, bieten Anknüpfungspunkte für thematische Spiele mit dem Thema Schöpfung.

 

Von der Treuenbrietzener Straße aus gelangt man durch weitere Kleingärten in Richtung Nieplitzpark, der zurzeit vor allem für Veranstaltungen wie die Festspiele genutzt wird. Für die Laga es hier thematische Anknüpfungspunkte an die frühere Nutzung als Bleichwiesen, wo die Beelitzer Tuchmacher ihre Erzeugnisse in der Sonne ausgebreitet hatten. Jenseits der Nieplitz liegt das Alte Klärwerk, das mit seinen markanten Bauten aus den 1970er Jahren ebenfalls verändert und in die Laga eingebunden werden soll. Eine „Veranstaltungspyramide“ im früheren Absetzbecken und Wasserpflanzen im früheren Klärbecken sind nur einige der Ideen.

 

Der Nieplitzpark, der zudem einen weiteren Teil der Hallenschauen beherbergen soll, wird gleichzeitig ein Sprungbrett in die Landschaft um Beelitz herum – zum Beispiel zur Bockwindmühle, die als Nebenstandort ebenfalls im Laga-Konzept berücksichtigt wird.

Die historische Treppenanlage als Aufgang zum Wasserturm wird derzeit rekonstruiert.
Die historische Treppenanlage als Aufgang zum Wasserturm wird derzeit rekonstruiert.

Erste Frühlingsboten stimmen auf Blumen rund um den Wasserturm ein.
Erste Frühlingsboten stimmen auf Blumen rund um den Wasserturm ein.

Wo Stadt auf Landschaft triff: die "Bullenwiese". Diesen Ausblick sollen die Laga-Besucher vom Sessellift aus genießen, der kurz über dem Boden schwebt.
Wo Stadt auf Landschaft triff: die "Bullenwiese". Diesen Ausblick sollen die Laga-Besucher vom Sessellift aus genießen, der kurz über dem Boden schwebt.

Blick auf die Beelitzer Wassermühle. An der Wand sind noch heute die Umrisse der Wasserradkonstruktion zu sehen.
Blick auf die Beelitzer Wassermühle. An der Wand sind noch heute die Umrisse der Wasserradkonstruktion zu sehen.

Das Klärbecken im alten Klärwerk, das 1976 errichtet und vor zwanzig Jahren stillgelget wurde. Dort wäre Platz für Wasserpflanzen.
Das Klärbecken im alten Klärwerk, das 1976 errichtet und vor zwanzig Jahren stillgelget wurde. Dort wäre Platz für Wasserpflanzen.


Breite Untestützung für Laga-Bewerbung

 Bei der Bewerbung um die Landesgartenschau 2019 erhält die Spargelstadt jede Menge Unterstützung: „Der einzigartige Charme, der Beelitz ausmacht, würde der Laga 2019 eine besondere Note verleihen“, sagt zum Beispiel Maria Lemke. Die 25-jährige Moderatorin und Schauspielerin arbeitet in Köln, stammt aber aus unserer Nachbarstadt Werder (Havel), wo sie vor sechs Jahren Baumblütenkönigin war. „Beelitz ist genau der richtige Ort für die Landesgartenschau 2019“, findet auch Daniel Reuner, preisgekrönter Hotelier und Koch aus Zossen. Und sogar Entertainer Wolfgang Lippert gibt sich als Fan der Spargelstadt zu erkennen: „Mein Favorit für die Landesgartenschau ist Beelitz.“

 

Es sind solche Stimmen, die Mut machen und die im Wettbewerb um die Ausrichtung des Großereignisses in vier Jahren viel erreichen können. Zu finden sind sie auf der neuen Internetpräsenz www.laga-beelitz.de, die in den vergangenen Wochen im Rathaus zusammen mit Gérard Lorenz, der die Stadt seit mehreren Jahren im Bereich Marketing ehrenamtlich unterstützt, erstellt worden ist. Unter dem Motto „Brandenburg blüht etwas“ erhält dort jeder einen Einblick in die potenziellen Laga-Standorte, in die aktuellen Planungen und natürlich viele Informationen über die Stadt, die Ortsteile, Sehenswürdigkeiten und Veranstaltungen.

 

„Wir möchten deutlich machen, dass die Landesgartenschau nicht nur für Beelitz ein Segen wäre, sondern eine Chance für die gesamte Region bedeuten würde“, sagt Bürgermeister Bernhard Knuth, der sich selbst von der breiten Unterstützung inner- und außerhalb der Stadt beeindruckt gibt. „Unsere Bewerbung genießt einen sehr breiten Rückhalt – und das weit über Beelitz hinaus. Das ist einfach großartig.“

 

Zur Vorbereitung der Bewerbungsschrift, die bis zum 31. August bei der Landesregierung eingereicht werden muss, hat der Bürgermeister jetzt auch ein Strategieteam ins Leben gerufen, dem neben Planern, Stadtverordneten und Mitarbeitern der Verwaltung auch Vertreter von Spargel- und Gewerbeverein, aus den Schulen, Kitas, der Kirche und dem Naturpark angehören sollen. „Auf diesem Wege schaffen wir eine hohe Transparenz und eine breite Beteiligung an der Bewerbung“, so der Bürgermeister. Das Team soll im März die Arbeit aufnehmen und regelmäßig tagen. Zudem sind auch Bürgerversammlungen angesetzt, in denen die Verantwortlichen über den Fortgang der Bewerbung informieren werden.

Brandenburg blüht etwas - die neue Homepage zur Laga-Bewerbung der Stadt Beelitz.
Brandenburg blüht etwas - die neue Homepage zur Laga-Bewerbung der Stadt Beelitz.


Beelitz erreicht die nächste Runde

Jubel in Beelitz: Im Bewerbungsverfahren um die Ausrichtung der Landesgartenschau 2019 ist die Spargelstadt eine Runde weiter – und darf nun eine umfangreiche Bewerbung bei der Landesregierung einreichen. Ebenfalls noch im Rennen sind die Städte Wittstock und Spremberg, ausgeschieden sind Zossen, Seelow und Bad Freienwalde. Das hat Brandenburgs Landwirtschaftsminister Jörg Vogelsänger (SPD) am Montagabend auf dem Empfang der Landesregierung anlässlich der Internationalen Woche in Berlin bekannt gegeben.

 

„Ich bin überglücklich, dass wir als qualifizierter Bewerber um die Landesgartenschau überzeugen konnten“, sagt Bürgermeister Bernhard Knuth. „In den kommenden Monaten werden wir unsere ganze Kraft und Kreativität einsetzen, um unsere Ideen weiter zu entwickeln und die bisherigen Planungen zu vertiefen. Die Entscheidung der Landesregierung zeigt, dass wir uns auf dem richtigen Weg befinden. Wir haben nicht nur deutlich gemacht, dass unsere Stadt als Laga-Standort geeignet ist, sondern dass wir auch frische und neue Ansätze für eine erfolgreiche und weithin beachtete Gartenschau verfolgen“, so der Bürgermeister weiter.

 

Ausdrückliche Unterstützung kommt unter anderem vom Landkreis Potsdam-Mittelmark: „Beelitz ist besonders gut geeignet, eine Landesgartenschau zu präsentieren“, heißt es in einem Schreiben von Landrat Wolfgang Blasig. „Die Stadt hat sich bereits als Spargelstadt einen Namen gemacht und ist darüber hinaus für die gesamte Region ein Zentrum (Motor) der wirtschaftlichen Entwicklung.“ Als Mitglied der AG Städte mit historischem Stadtkern habe Beelitz durch die effiziente Umsetzung der Städtebauförderung eine bemerkenswert gute Entwicklung genommen. „Der Landkreis Potsdam-Mittelmark wird die Stadt Beelitz im Rahmen seiner Möglichkeiten sowohl bei der weiteren Bewerbung als auch im Falle einer für Beelitz positiven Entscheidung bei der Vorbereitung und Durchführung der Landesgartenschau unterstützen.“

 

Bereits Ende November hat die Stadt Beelitz im Rahmen der ersten Bewerbungsrunde ein schon recht weit gediehenes Konzept vorgelegt. Starke Unterstützung dafür kam von der Werderaner Landschaftsarchitektin Anja Möller, die die Stadt nun auch im weiteren Verfahren begleiten wird. Teil der Überlegungen für eine Landesgartenschau in Beelitz sind die „Neuerfindung“ des Wasserturmes aus dem Jahr 1928 als größten Wasserfall Brandenburgs sowie die Wiederöffnung des historischen Mühlenfließes südlich der Altstadt und der Umgestaltung des vor 20 Jahren stillgelegten Alten Klärwerks zum Standort für Blumenschauen und Veranstaltungen. Thematische Klammern für eine Beelitzer Gartenschau bieten neben dem Spargel und dem Wasser auch die Geschichte der Stadt als Haltepunkt an der Poststrecke Berlin-Leipzig im 18. und 19. Jahrhundert. „Eine weitere Besonderheit unserer Stadt ist ihre Lage in einem Landstrich, der zum einen kulturlandschaftlich geprägt, der zum anderen aber über viele naturbelasse Bereiche verfügt. Eine Landesgartenschau in Beelitz würde dies alles verbinden“, erklärt Bürgermeister Knuth.

 

Punkten will Beelitz aber auch mit seinen infrastrukturellen Voraussetzungen: Die Verkehrsanbindung ist durch die Autobahnen 9 und 10 sowie die Bahnstrecken nach Berlin, Dessau und Jügerbog ideal. Die Stadt ist weithin bekannt und hat vor allem durch das Spargelfest und die Beelitzer Festspiele Erfahrung mit großen Besucherströmen. Außerdem grenzen die anvisierten Laga-Flächen direkt an die Altstadt, die in den vergangenen Jahren umfangreich saniert werden konnte. „Sollte sich die Landesregierung am Ende tatsächlich für Beelitz als Ausrichter der Landesgartenschau entscheiden, so würden die zur Verfügung stehenden Fördermittel ausschließlich in Gartenschau-Projekte fließen, die bei uns auch nachhaltig wirken würden“, so der Bürgermeister.

 

Laut Landesregierung müssen die Bewerbungen bis zum 31. August eingereicht werden. Eine Entscheidung, wer letztendlich den Zuschlag erhält, soll im Januar 2016 bekannt gegeben werden.

Blumen auf dem Beelitzer Kirchplatz - davon könnte es bald noch einige mehr in der Stadt geben: Im Rennen um die Brandenburgische Landesgartenschau ist die Spargelstadt im Finale.
Blumen auf dem Beelitzer Kirchplatz - davon könnte es bald noch einige mehr in der Stadt geben: Im Rennen um die Brandenburgische Landesgartenschau ist die Spargelstadt im Finale.


Laga 2019 - Mehr als nur Interesse

Jetzt ist es amtlich: Beelitz geht für die Ausrichtung der Landesgartenschau 2019 ins Rennen. Am heutigen Freitag hat Bürgermeister Bernhard Knuth persönlich die Unterlagen für die erste Runde im Auswahlverfahren beim Ministerium für Ländliche Entwicklung im Großen Waisenhaus in Potsdam abgegeben.

 

"Wir haben uns in den vergangenen Wochen intensiv mit diesem Thema beschäftigt und sind heute mehr denn je überzeugt davon, dass unsere Spargelstadt Beelitz hervorragende Voraussetzungen für die Landesgartenschau bietet", sagte Bürgermeister Knuth. Heute ist Einsendeschluss und bislang sind mit Beelitz, Wittstock, Seelow, Bad Freienwalde und Spremberg fünf Interessenten bekannt. In der Spargelstadt wurde bis gestern an der sogenannten "Interessensbekundung" gefeilt, erst am vergangenen Montag hatten die Stadtverordneten getagt, um das Vorhaben zu beschließen. Nach der Ausschreibung im Oktober war nur wenig Zeit, um die Kommunalvertreter zusammen zu trommeln, sich über die Voraussetzungen und die Durchführung einer Laga Gedanken zu machen und auch schon ein wenig für das Projekt zu werben.

 

"Nach vielen Gesprächen, die ich mit Vereinen in der Stadt und mit Bürgern in dieser Zeit führen konnte, darf ich sagen: Es gibt in Beelitz nicht nur ein großes Interesse an der Laga 2019, es herrscht eine regelrechte Begeisterung dafür. Schon die Möglichkeit, dass ein solches Ereignis in unserer Mitte stattfinden könnte, setzt jede Menge kreativer Energie und sehr viel Optimismus frei", so der Bürgermeister.

 

Bis 19. Januar wird es eine Entscheidung der Landesregierung geben, wer im Auswahlverfahren weiterkommt und eine ausführliche Bewerbung mit Planungsunterlagen, Kosten- und Publikumsprognosen und Ähnliches abgeben darf.