Die Archegärten

Auf der Archeinsel, südlich der Landpartie und am Ufer der Nieplitz, befinden sich die Beelitzer Archegärten. Der Begriff leitet sich aus der Sprachgeschichte der Stadt her: Hier, wo das Mühlenfließ aus der Nieplitz entspringt, befand sich einst der Vorfluter für die Beelitzer Wassermühle, der aufgrund seiner Kastenform auch als Arche bezeichnet wurde. In diesem Bereich liegt auch die Wiege der Stadt Beelitz - befand sich doch hier wahrscheinlich einst die Slawenburg "Belizi", die in einer Urkunde Kaiser Ottos III. im Jahre 997 erstmals Erwähnung fand. Reste eines Burgwalls wurden vor Jahren bei archäologischen Grabungen entdeckt. Die Themen der hier zur Laga angelegten Gärten spielen bewusst mit der symbolischen Bedeutung des Begriffs "Garten" und zeigen die Vielfalt und die Eigenarten des hiesigen regionalen Gartenbaus. Gezeigt wird keine verklärte Idylle, sondern praktische, innovative oder experimentelle Beiträge für einen naturverbundenen nachhaltigen Lebensstil.

 

Im Küchengarten zum Beispiel wird an die Breite der Gaststätten und Ausflugsrestaurants in und um Beelitz erinnert. Der Das Gelände verfügt über eine Freiluftküche, an der regelmäßig Köche aus der Region für ihre Gäste Spezialitäten zubereiten. Mitten im Garten steht eine lange Tafel, umgeben von heimischen Gemüsesorten, Küchenkräutern und essbaren Wildkräutern. Nebenan befindet sich der Beelitzer Spezialitätengarten. Natürlich denkt man dabei in erster Linie an den Spargel, der dann auch hier unter der Pflege durch Beelitzer Landwirte wachsen wird. Darüber hinaus kann man aber auch erleben, wie Aronia-, Erd- und Heidelbeeren sowie Kürbisse angebaut werden.

 

Der Gesundheitsgarten knüpft an die Tradition der Beelitzer Heilstätten an: Ab 1898 als riesiger Klinikkomplex mitten im märkischen Wald angelegt, dienten sie dazu, Berliner Arbeiter an der frischen Luft von Krankheiten wie der Tuberkulose zu kuieren. Auf die Geschichte verweist eine Liegehalle, in der die Besucher neue Kraft schöpfen können. Mit Unterstützung der Kliniken Beelitz wird die "Morgentau-Wiese" zur Gymnastik oder Massage genutzt. Sie ist umrahmt von Pflanzbeeten, die durch Düfte, Formen und Farben die Sinne ansprechen. Ein Apothekergarten zeigt traditionelle und moderne Anwendung von Heil- und Wellnesspflanzen.

 

Im Energiegarten findet sich dann die gesamte Bandbreite nachwachsender pflanzlicher Rohstoffe, die als Energielieferant oder baumaterial genutzt werden können. Zu den Ausstattungsgegenständen gehören dann auch ein Pavillon aus recyclingfähigem hochbelastbarem Biokunststoff oder neuartige, langlebige Terrassendielen aus Grasfasern. Im "Solarpavillon" stellt die Stadt Beelitz dann ihr Engagement im Bereich enrneuerbarer Energien vor - unter anderem die vom Landkreis ausgezeichnete Umrüstung der Straßenbeleuchtung auf sparsame LED-Technologie, die Vermietung von kommunalen Dächern für Solaranlagen und die Umrüstung des verwaltungseigenen Fuhrparks auf Elektrofahrzeuge. Die Besucher erhalten zudem Energiespartipps und es gibt Beratungen rund um das Thema.

 

Der Garten nebenan widmet sich unter dem Motto "Bienenfleiß" dem Thema Imkerei - und der Bedeutung der Bienen für den Naturhaushalt. Der Landesverband der Imker und der Beelitzer Imkerverein präsentieren hier Bienenstöcke und typische Produkte, während im Honiggarten wichtige Nährpflanzen für Bienen präsentiert werden. Damit soll auch für deren Erhalt geworben werden. Der Garten im äußeren Bereich präsentiert indes die Bandbreite regionaler Obstsorten und Beerenfrüchte. Dazu gehören auch alte Sorten. Zu einem Picknick laden Tische und Liegen auf einer Bunten wiese ein und zur Erntezeit ermöglicht eine mobile Mosterei die Verarbeitung des Obstes vor Ort.