Mühlenberg


Die letzte noch heute erhaltene Bockwindmühle vor den Toren der Stadt ist bereits 1792 vom Beelitzer Müller Bernau errichtet worden. Ununterbrochen wurde sie von der Familie bis Mitte des 20. Jahrhunderts genutzt. Zuletzt wurde jedoch ein elektronisches Mahlwerk eingesetzt, wodurch die Ruten überflüssig wurden - man hatte sie bereits in den 1920ern abmontiert. Den Bock hatte man mit Brettern verkleidet, ansonsten erfolgten in den 200 Jahren keine baulichen Veränderungen.

 

2003 gründete sich ein Förderverein, der das Technikdenkmal in den folgenden Jahren aufwendig rekonstruierte und wieder voll funktionstüchtig machte. Dafür wurde die Beelitzer Bockwindmühle komplett zerlegt, in einer Werkstatt bei Schwerin aufgebarbeitet und wieder aufgebaut. Seit 2007 drehen sich dei Flügel wieder und bringen damit den richtigen Schwung in die Stadtkulisse.

 

Heute finden regelmäßig Feste und Veranstaltungen am Fuße der Bockwindmühle statt, zu denen die Besucher Einblick in Technik und Geschichte erhalten. Termine sind neben dem internationalen Mühlentag am Pfingstmontag auch Ostern, Weihnachten und der Tag des offenen Denkmals. Außerdem werden informelle Trauungen von Brautpaaren nach dem alten Ritus der „Vermehlung“ vom Bockwindmüller vorgenommen. Außerdem wird in der Mühle das Mehl für das originale Beelitzer Mühlenbrot gemahlen.

 

Im Zuge der Landesgartenschau wird hier der Weg vom Getreide zum Brot erlebbar: Die angrenzenden Flächen werden zu "begehbaren Feldern", auf denen alte und neue Getreidesorgen, aber auch andere für Beelitz typische Erzeugnisse angebaut werden. Zur Tradition der Stadt gehört zum Beispiel der Anbau von Lein, der das Grundmaterial für die Erzeugnisse der Beelitzer Tuchmacher war. In der Mühle selbst kann man zur Landesgartenschau - wie auch schon heute - die Funktionsweise des Technikdenkmals kennen lernen. Und im Ofen vor der Tür wird dann das Mehl zum Beelitzer Mühlenbrot veredelt.


Zur Laga soll auch ein langgehegter Wunsch des "Mühlenvereins" in Erfüllung gehen: Ein Gebäude neben der Mühle, das Platz für einen Imbiss bietet und als Ausstellungsraum für die derzeit noch eingelagerten Exponate genutzt werden kann. Die alte Scheune an der Straße soll bis dahin ebenfalls instandgesetzt werden und als Versammlungsort, Lager und Werkstatt dienen.

Heute wieder ein Anziehungspunkt für Beelitzer und Besucher: Die rekonstruierte Bockwindmühle.
Heute wieder ein Anziehungspunkt für Beelitzer und Besucher: Die rekonstruierte Bockwindmühle.
Zu besonderen Anlässen oder auf Anfrage gibt es führungen durch das Technikdenkmal. Zur Landesgartenschau werden sie regelmäßig angeboten.
Zu besonderen Anlässen oder auf Anfrage gibt es führungen durch das Technikdenkmal. Zur Landesgartenschau werden sie regelmäßig angeboten.
Pilger auf dem Jakobsweg kommen auf ihrem Weg durch Beelitz auch an der Bockwindmühle vorbei.
Pilger auf dem Jakobsweg kommen auf ihrem Weg durch Beelitz auch an der Bockwindmühle vorbei.