Park am Wasserturm


Er ist untrennbar mit der Beelitzer Stadtsilhouette verbunden: Der 40 Meter hohe Wasserturm direkt am Beelitzer Bahnhof. Errichtet wurde das Bauwerk in den 1920er Jahren zur Versorgung der damals rasant wachsenden Stadt. Um den Turm herum wurde ein kunstvoller Park angelegt, in dem die Anwohner Ruhe und Erholung fanden. In den ersten Jahren befand sich im oberen Bereich zudem das Zauche-Museum. Gegen Ende des Zweiten Weltkrieges wurde das Gebäude durch Bomben beschädigt und durch etliche Leckagen des weiterhin als Wasserreservoir benutzten Behälters kam es zu massiven Kalkauswaschungen und weiteren Schäden. 1986 wurde das Bauwerk unter Denkmalschutz gestellt.

 

Ende der 1990er Jahre schlossen sich Beelitzer Bürger zum "Verein zur Rettung des Beelitzer Wasserturms e.V." zusammen und warben Spenden und Fördermittel ein. Gemeinsam gelang die Sanierung des Gebäudes unter anderem durch den Ausbau des Wasserbehälters und die Rekonstruktion der Außenhülle. Es wurden neue Geschoss-Decken eingezogen, ein Aufzugsschacht sowie ein Treppenhaus eingebaut. Zudem entstand ein Panorama-Café mit Toilettenanlagen. Auf das Dach wurde eine Sternwartenkuppel errichtet, für die 2004 schließlich ein Teleskop angeschafft wurde. Betrieben wird die Sternwarte heute vom Verein "Sternfreunde Beelitz e.V.", der hier regelmäßige Himmelsbeobachtungen für die Öffentlichkeit anbietet.

 

Nachdem die historische Treppenanlage Ende 2014 rekonstruiert und der umliegende Teil des Parks nach Jahrzehnten vom Wildwuchs befreit wurde, ist dieser Bereich wieder ein beliebtes Naherholungsgebiet für die Beelitzer. Zur Landesgartenschau werden auch die übrigen Bereiche des Parks hergerichtet. Das Rondell am Aufgang zum Turm soll eine Kopie der historischen Apoll-Statur zurückerhalten, die Achse wird durch Bänder aus Schattenstauden begleitet. Die bewaldete Anhöhe und die tieferliegende Wiese auf der östlichen Seite werden barrierefrei erschlossen und mit Aufenthaltsbereichen durchsetzt. Im Wäldchen können die Besucher indes die paradiesische Vielfalt von Rhododendren und Azaleen genießen. Westlich des Turmes, hin zur Karl-Liebknecht-Straße, entsteht eine Blütenkaskade, die in ihrer blau-weißen Färbung an die ursprüngliche Nutzung des Wasserturmes erinnert.


Im Turm selbst wird eine Ausstellungsetage zu Sternen und Planeten vom Verein "Sternfreunde Beelitz" gstaltet und betrieben. Der fensterlose Raum des früheren Wasserbehälters unter der Aussichtsplatform wird durch einen speziellen Projektor zu einem kleinen Planetarium, in dem man in die unendlichen Weiten des Sternenhimmels eintauchen kann. Direkte Himmelsbeobachtungen werden - wie heute schon - vom Observatorium auf dem Dach aus möglich.


Am Tor zum Park wird im südlichen Bereich zu einem Kreativzentrum. Die früheren Werksgebäude der Bahn, welche von der Stadt übernommen wurden, werden für Ateliers, kleine Werkstätten und Manufakturen hergerichtet. 2019 kann man hier Künstlern und Handerkern bei der Arbeit über die Schulter schauen und sogar selbst Hand anlegen. Die an den Park angrenzende Wiese wird zum sich ständig wandelnden Skulpturengarten.

Nachdem die historische Treppenanlage 2014 rekonstruiert wurde, ist der Park am Wasserturm heute wieder ein beliebtes Naherholungsgebiet für die Beelitzer.
Nachdem die historische Treppenanlage 2014 rekonstruiert wurde, ist der Park am Wasserturm heute wieder ein beliebtes Naherholungsgebiet für die Beelitzer.
Das Rondell wurde nach historischen Fotos angelegt. Die Terrassen im Hintergrund werden wieder mit Tuffsteinen und Pflanzen ausgestattet.
Das Rondell wurde nach historischen Fotos angelegt. Die Terrassen im Hintergrund werden wieder mit Tuffsteinen und Pflanzen ausgestattet.
Blick auf den Wasserturm von der Karl-Liebknecht-Straße aus.
Blick auf den Wasserturm von der Karl-Liebknecht-Straße aus.