Das sollte man gesehen haben


Stadtpfarrkirche St. Marien / St. Nikolai

Die Beelitzer Stadtpfarrkirche: Schon immer Ziel für Pilger.
Die Beelitzer Stadtpfarrkirche: Schon immer Ziel für Pilger.

Die in Teilen 800 Jahre alte Kirche ist Mittelpunkt und Wahrzeichen der Stadt. Archäologische Grabungen haben ergeben, dass das Gebäude zumindest teilweise auf den Fundamenten eines Vorgängerbaus, möglicherweise einer Burg, errichtet wurde. Über die Jahrhunderte erfolgten mehrere An- und Umbauten, dazu gehört auch die um 1340 errichtete Wunderblutkapelle, welche von der einstigen Bedeutung der Stadt als Wallfahrtsort kündet. Die Kirche ist seit den 1980er Jahren in mehreren Abschnitten saniert worden. Heute finden hier neben Gottesdiensten auch Konzerte statt, regelmäßig wird auch der Turm geöffnet.

 

Kirchplatz 1 | Kontakt über das Pfarramt: (033204) 42352 | www.kirche-beelitz.de


beelitz heilstätten

Teile der Heilstätten hat sich die Natur zurückerobert.
Teile der Heilstätten hat sich die Natur zurückerobert.

Die zwischen 1898 und 1930 von der Landesversicherungsanstalt Berlin errichteten „Arbeiter-Lungenheilstätten“ bildeten einen der größten Krankenhauskomplexe im Berliner Umland. Die Gesamtanlage war für ihre Zeit mustergültig und zeigt, mit welchem sozialen Engagement und medizinischem Aufwand gegen die Tuberkulose als die verheerendste Volkskrankheit zur späten Kaiserzeit vorgegangen wurde. Allein im ersten Vierteljahrhundert des Bestehens der Heilstätten wurden hier über 130 000 Patienten behandelt. Die Anlage funktionierte mit eigenem Heizkraftwerk (siehe unten), eigener Strom- und Wasserversorgung sowie Gärten, Bäcker und Fleischer völlig autark. Während der beiden Weltkriege diente der Komplex als Lazarett, nach 1945 und bis 1994 betrieb hier die Rote Armee ihr größtes Militär-Hospital außerhalb der Sowjetunion. Ein Teil der Heilstätten ist bereits nach der Wende umfangreich saniert worden und bietet heute mehreren Kliniken eine Heimat. Die bis vor kurzem leer stehenden Gebäude im Quadranten C werden derzeit zu einem Kreativ-Dorf mit Wohnungen und Ateliers umgebaut, während im Quadranten A in diesem Jahr der erste Baumkronenpfad Brandenburgs entsteht.


Ein Betreten der noch unsanierten Quadranten ist nur im Rahmen von Führungen möglich. Kontakt unter Tel. 0160 / 2233328.


Heizkraftwerk Heilstätten

Hightech aus der Kaiserzeit: Das Heizkraftwerk in Beelitz Heilstätten.
Hightech aus der Kaiserzeit: Das Heizkraftwerk in Beelitz Heilstätten.

Im Zuge der Errichtung der Beelitzer Heilstätten Anfang des 20. Jahrhunderts entstand auch das Heizkraft-Werk, das mit seinem 41m hohen Wasserturm das gesamte Gelände überragt. Einst diente es der Versorung der über 60 Klinik-, Wohn- und Wirtschaftsgebäude auf dem Komplex mit Strom und Wärme. Es ist das älteste Energiezentrum mit einer solchen Kraft-Wärme-Kopplung in Deutschland und noch heute zukunftsweisend. 

Nach dem Abzug der Roten Armee hat sich ein Verein zur Rettung des Gebäudes gegründet und es mit Fördermitteln sanieren können. Heute gibt es regelmäßige Führungen, unter anderem zum Tag des offenen Denkmals.

 

Straße nach Fichtenwalde 16, 14547 Beelitz | Kontakt über Elke Seidel, Tel.: (033204) 34703


Feldsteinkirche Kanin

Die vermutlich die älteste Feldsteinkirche Brandenburgs.
Die vermutlich die älteste Feldsteinkirche Brandenburgs.

In der ersten Hälfte des 12. Jahrhunderts erbaut, bildete die Dorfkirche Kanin wahrscheinlich einst eine Filialkirche des gleichzeitig gegründeten und nahe gelegenen Klosters Lehnin. Die trutzige Bauweise und der Standort auf einem Hügel lassen auch auf eine Wehrfunktion schließen. Im Innern sind noch heute mittelalterliche Wandmalereien zu sehen, die bei einer Sanierung des Innenraumes 1926 entdeckt wurden. Sie zeigen unter anderem den Einzug Jesu in Jerusalem. 1991 fand eine Restaurierung der Kirche insgesamt statt, 2002 erfolgte auch die Wieder-Inbetriebnahme der Orgel.

 

Dorfplatz Kanin | Kontakt über Christel Niederland, Tel. (033206) 4230 | www.busendorf.de


Die Salinen bei Salzbrunn

Vor dem Dorf war die Quelle: Vor fünfhundert Jahren wurde bei Salzbrunn tatsächlich Salz gefördert.
Vor dem Dorf war die Quelle: Vor fünfhundert Jahren wurde bei Salzbrunn tatsächlich Salz gefördert.

Wann man nordwestlich von Salzbrunn durch die Wiesen streift, fällt einem eine Baumgruppe ins Auge, die ein moorähnliches kleines Gewässer umgibt. Hier befindet sich die Saline, die dem Ort seinen Namen gab. 1542 ergaben gezielte Probeborungen, dass sich an dieser Stelle eine solche unterirdische Salzquelle befand. Kurfürst Joachim II. ordnete  an, dass hier ein Salzwerk errichtet werde, um die umliegenden Orte zu versorgen - auf "dass die Einfuhr auswärtigen Salzes aufhören sollt". Allerdings lief die Salzförderung schleppend an, erst Jahre später scheint es sich wirklich gelohnt zu haben. Im 30-jährigen Krieg wurden die Anlagen vermutlich zerstört. Im 19. Jahrhundert gab es noch einmal Versuche, die Salzgewinnung wieder zu beleben, allerdings war der Salzgehalt aus dem Quell zu gering.

Alte Posthalterei

Hier wird an die Beelitzer Postgeschichte erinnert.
Hier wird an die Beelitzer Postgeschichte erinnert.

Auf Geheiß Königs Friedrich Wilhelm I. wurde ab 1731 die vielbefahrene Poststrecke Berlin-Leipzig durch Beelitz geführt. Indem Briefe aus Beelitz nun schneller ihre Adressaten erreichten und es viele neue Gesichter hier her verschlug, erlebte die Stadt einen Aufschwung - der sich auch im Bau der Posthalterei manifestierte. Das Gebäude wurde 1789 als Relaisstation errichtet, wo Pferde gewechselt und Sendungen aufgenommen wurden. Außerdem gab es eine Gastwirtschaft mit Pension. Unter anderem haben in Beelitz Persönlichkeiten wie Goethe, Schiller, Kleist oder Bach Station gemacht.

Heute befindet sich im ehemaligen „Expeditionszimmer“ sowie weiteren Räumen eine Ausstellung zur Postgeschichte, in der man alles über das Reisen in der Kutsche und das Postnetz zu früheren Zeiten erfährt. Im gesamten Haus lassen sich restaurierte Wandmalereien aus der Bauzeit bestaunen.

 

Poststraße 16 | Kontakt über die Touristinfo, Manfred Fließ: (033204) 39154


Spargelmuseum Schlunkendorf

Am Rande von Schlunkendorf findet man das Spargelmuseum.
Am Rande von Schlunkendorf findet man das Spargelmuseum.

In einem Schlunkendorfer Bauernhaus am Rande des Ortes  befindet sich das Spargelmuseum. Hier erfährt man alles über Geschichte und  Wesen des Edelgemüses von der Nieplitz anhand von Schautafeln und Exponaten. Informiert wird auch über Sorten, Inhaltstoffe und die richtige Zubereitung. Fotos und Werkzeuge künden auch vom ersten großen "Spargelboom" in den 1920er Jahren, als der Beelitzer Spargel reißenden Absatz auf Berliner Märkten fand. Außerdem gibt es leckere Spargelgerichte. Das Museum ist unter der Saison täglich von 10 bis 16 Uhr geöffnet, außerhalb gibt es Führungen auf Anfrage.

 

Kietz 36 | Tel. (033204) 42 112 | www.beelitzer-spargelverein.de


Naturpark Nuthe-Nieplitz

Wenn sich die Zugvögel sammeln, ertönt ein Konzert aus tausend Kehlen.
Wenn sich die Zugvögel sammeln, ertönt ein Konzert aus tausend Kehlen.

Über 623 km² erstreckt sich der Naturpark Nuthe-Nieplitz, in dem auch die meisten Beelitzer Ortsteile liegen. Das Großschutzgebiet mit seinen Bruchwäldern und ausgedehnten Feuchtwiesen bietet seltenen Tierarten wie Seeadler, Steinkauz oder Mufflon ein sicheres Zuhause und ist  für Sportler und Naturfreunde ein ideales Ausflugsziel. Wenn im Herbst die Zugvögel Rast machen oder die Hirsche zur Brunftzeit durch die Wälder röhren, kann man von den vielen Beobachtungstürmen und -stegen atemberaubende Naturschauspiele erleben. Ein Besuch lohnt sich auch im Naturparkzentrum mit Wildgehege.

 

Naturparkzentrum, Glauer Tal 1,
14959 Trebbin | Tel.: 033731/ 700 46 | www.naturpark-nuthe-nieplitz.de


Reise- und Tourismusmuseum

Vom Globus bis zum Wanderstiefel: In Zauchwitz erfährt man alles übers Reisen.
Vom Globus bis zum Wanderstiefel: In Zauchwitz erfährt man alles übers Reisen.

Seit neun Jahren sammelt Klaus Hänel Exponate rund ums Reisen und stellt sie in den Nebengelassen des typischen Zuachwitzer Vierseithofes aus. Das Museum, welches auch unter dem Namen „Reisekugel“ firmiert, ist nach wie vor im Werden. In 45 Sammelabteilungen sind historische, Fernweh weckende und auch kitschige Exponate zusammengefasst -  Hüte, Koffer, Fotoapparate, Geld und Souvenirs aus aller Herren Länder. Sowie der größte Wanderstock der Welt. Und es gibt jede Menge Kurioses: An einem Tourometer können Besucher testen, ob sie fähig sind, ökologisch zu reisen.

Einmal im Jahr lädt der ehrenamtliche Kurator zum Museumsfest, jedes Mal zu einem anderen Thema.

 

Öffnung bislang nur zum Museumsfest sowie jederzeit auf Anfrage. Tel.: 01520 / 859 77 16 oder (033731) 32 48 91, Internet: www.reise-tourismus-museum.de


Haus mit Kanonenkugel

Ein Zeugnis der Befreiungskriege: Die Kanonenkugel in der Trebbiner Straße in Beelitz.
Ein Zeugnis der Befreiungskriege: Die Kanonenkugel in der Trebbiner Straße in Beelitz.

Als Zeugnis der Befreiungskriege gegen Napoleon steckt noch heute eine Kanonenkugel in dem Wohnhaus in der Trebbiner Straße. Es war am Morgen des 6. März 1813, als 2000 Kosaken westlich der Stadt aufzogen und die in Beelitz lagernden Franzosen mit vier Kanonen unter Beschuss nahmen. Die russischen Truppen drängten ihre Gegner, die sie offenbar schon seit Monaten verfolgt hatten, aus der Stadt bis kurz vor Treuenbrietzen - und kehrten dann nach Beelitz zurück, um den Bürgern ihrerseits zu schaffen zu machen.